Dienstag, 30. Dezember 2008

Elternbesuch = Abenteuer = tolle 17 Tage

Passender kann ich es gerade gar nicht beschreiben, wie die letzte Zeit so verlaufen ist. Ich hatte in den vergangenen drei Wochen wahnsinnig viele tolle Erlebnisse - gerade auch begründet davon, dass meine Eltern zu Besuch waren. Leider kann ich aus Zeitgründen einfach nicht zu ausführlich werden, ich hoffe allerdings, dass euch auch meine Kurzversion gefällt. Bitte entschuldigt auch, dass es diesmal nichts mit Fotos wird...die liebe Zeit, wie gesagt... :(

Der Besuch kündigte sich zum 09.12. hier in Melbourne an und wäre auch fast pünktlich da gewesen, wenn da nicht das Wetter in Frankfurt Unheil getrieben hätte. So kam es dazu, dass ich dann einen Tag später zwei sichtlich begeisterte Menschen in meiner komfortablen Bleibe in Empfang nehmen konnte. Die ersten beiden Tage war dann auch schon gleich großes Programm angesagt - schließlich galt es für Mama und Papa, eine 4-Millionen-Stadt innerhalb von kürzester Zeit zu entdecken.

Das Wochenende sollte dann nämlich auch schon gleich mit Großaktivitäten außerhalb Melbournes gespickt sein. Zunächst machten wir uns bei äußerst bescheidenem Wetter auf den Weg nach Philipp Island - Ort des Motorrad-Grandprix und der Pinguinparade. Doch zu durchnässte Kleidung und keine Sicht auf Besserung ließ unsere Planung etwas verändern und so besuchten wir stattdessen das Amazing-House (lauter verrückte Dinge waren da zu bewundern und zu erkunden). Die Pinguinparade fiel daher leider buchstäblich ins Wasser...Am Sonntag ging es dann in Richtung Grampians, einem tollen Nationalpark im Westen Viktorias (hier fehlt im Übrigen noch der Bericht vom September, als ich bereits dort war. Dieser wird dann mit allen anderen Berichten ab Februar kommen - sozusagen als Rückblick und mit vielen Bildern). Goldgräberathmosphäre gepaart mit Steppengefühl begleiteten uns auf den 400 Kilometern.

In den Grampians genossen wir dann wunderschöne Natur und australisches Wildlife (zu Deutsch "Tierwelt") in Höchstkultur. Der nächste Tag diente zwar "nur" als "Überführungsetappe", hatte allerdings seine ganz besondere, stimmungsvolle Höhepunkte. Wunderschönste Landschaften begleiteten uns hinunter zur Südküste Australiens, wo wir den kommenden Tag in die "Great Ocean Road" starteten. Allein der Name sagt bereits alles. Bizarre Küstenformationen, zerklüftete Buchten, scheinbar dutzende-Hektar-große Eukalyptuswälter und typische, einheimische Tierwelt machten auch den Dienstag zu einem unvergleichbaren Höhepunkt (zu neudeutsch Highlight).

Der Mittwoch, kurzerhand zum Ruhe- beziehungsweise Hobbytag umfunktioniert, brachte besonders Papa die tollsten Eindrücke. Zunächst wollten wir zwei Tage für die Great Ocean Road nutzen, haben uns dann allerdings umentschlossen und so hatten wir einen Tag gewonnen. Dieser brachte uns dann den imposanten Eindruck eines Airbus A380's sowie unzählige, aber 1000%ige wundervolle Kilometer auf dem Vorfeld des Flugplatzes Essendon (man meinte, der Weihnachtsmann steht vor einem kleinen Kind, so haben die Augen bei Papa geleuchtet :) ). Abends ging es für die beiden dann noch durch die Docklands und dann mit mir zusammen zum Queen Victoria Markt.

Von Donnerstag bis Sonntag hatte ich dann "sturmfrei", da meine Eltern den exklusiven Luxus eines Outback-Abenteuers hatten (also Ayers Rock, Alice Springs, King's Canyon und vieles mehr - fragt sie am besten :) ). Diese freie Zeit brachte mir noch die Weihnachtsfeier von meiner zu dem Zeitpunkt bereits ehemaligen Arbeit (ich hatte am Freitag zuvor aufgehört), einige Hausbesuche bei Arbeitskollegen und weitere schöne Eindrück aus Melbourne. Vom Flughafen wieder abgeholt, genossen wir anschließend noch die Vororte Williamstown und St. Kilda sowie ein typisches, australisches Barbeque (mit Kangaroo-Fleisch [entschuldigt die englische Schreibweise - mag ich allerdings lieber]) sowie Casino-Ein-Mal-Eins in einem der größten Casinos der Welt (Crown Melbourne).

Der letzte Abenteuertripp führte dann durch den Osten Victorias nach Canberra und einen Tag später quer durch die tollen Wälder New South Wales' nach Sydney. Dorch angekommen, verbrachten wir tolle zwei Tage zusammen in Sydney, ehe ich am Freitag (26.12.) nach Perth und meine Eltern (leider einen Tag später) nach Hause geflogen sind. In Sydney haben wir, ähnlich wie in Melbourne, versucht, so viel wie möglich zu sehen bei minimalem Zeitverschleiss. Und so führte uns der Weg von Oper und Hafen (mit Harbour Bridge), über Darlingharbour und Bondi-Beach bis hin zu Homebush-Bay, dem Ort der Olympischen Spiele. Natürlich wurde davon auch vieles zu Fuß zurück gelegt, was abermals mehr Erlebnisse einbrachte, als ansatzweise nur vorstellbar.

Die rudimentäre Schilderung der einzelnen Ereignisse soll keinesfalls die Eindrücke schmälern. Vielmehr könnt ihr euch nun vielleicht auch in uns hineinversetzen. Denn so abwechslungsreich wie es klingt, war es auch. Auch wird es schwer fallen, beim erstmaligen Lesen alles zu erfassen - auch dies ist zu 100 Prozent vergleichbar mit unseren Gefühlen während der letzten Wochen. Daher seht es als "anschnuppern" und fragt gerne bei den jeweils "Aktiven" nach.

Für mich war es eine wundervolle Zeit. Für meine Eltern wahrscheinlich das Erlebnis ihres (bisherigen) Lebens. Ich genoss den Besuch genauso wie die zwei von Elise und freute mich wie bereits in den Monaten zuvor über all die Eindrücke, die auch für mich hinzugewonnen wurden. Es war toll und danke euch beiden, für all die Eindrücke und Momente.

Es grüßt ganz lieb aus Melbourne Euer Markus.



achja, eh ich es vergesse: hier nochmals der Hinweis, unbedingt ab Februar weiterzulesen. Ich schreibe weiter, dann auch rückblickend über viele verschiedene Ereignisse. Bleibt mir treu ;)

Samstag, 22. November 2008

Reiselust.

Was würdet ihr davon halten, wenn ihr euch Freitagabend in Frankfurt ins Flugzeug setzt – natürlich nach der Arbeit – mal schnell nach New York fliegt und Sonntagabend nach zwei Tagen „Sightseeing“ wieder zurück düst, um Montagmorgen pünktlich zum Arbeitsbeginn (sagen wir, wir haben Spätschicht ab 13.30 Uhr) wieder quietsch-fidel im Büro sitzt. Verrückt? Machbar? Abenteuerreich? Oder einfach nur träumerisch? Was auch immer ihr davon haltet, eines verrate ich euch: solltet ihr es machen, dann war es ein ganz besonderes Wochenende, an dem man über alle gedanklichen Schwellen drüber hinweg gesprungen ist. So geschehen bei mir am letzten Wochenende.
Zugegeben, mein Ziel war nicht New York (das hat dann tatsächlich etwas „träumerisches“) – doch bin ich ja auch nicht in Frankfurt. Mein Ziel war Kuala Lumpur, Hauptstadt Malaysias, gute 8 Flugstunden und ins gesamt über 6000 Kilometer von Melbourne entfernt. Dass dies noch weitere 2 (!) Stunden mehr sind, als es ein Langstreckenflug Frankfurt-New York sein würde, vermag man in Deutschland leicht zu unterschätzen.
Da standen wir nun (meine drei Mitbewohner und ich) am Freitagabend auf dem Flughafen Melbourne. Die Bordkarten in der Hand. Der Arbeitstag gerade einmal wenige Stunden vorbei. 8 Stunden Flug vor uns. Was wir da machten? Nun ja, nach Malaysia wollten wir fliegen. Jugendlich leichtsinnig wie wir sind, schien es für uns ja nichts weiter zu sein. Ein bisschen fliegen, eine Stadt sehen, wieder ein bisschen fliegen. Doch vermutlich ist genau dies die richtige Einstellung um solche „Trips“ zu machen. Man macht einfach. Keine Überlegung. Pure Handlung. Daher kamen diese Fragen, die ich zuvor als Einleitung gewählt habe, erst auf, als wir schon gelandet sind. Haben wir es tatsächlich gemacht? UND NUN?!? Einfach los…!
Genau dieses „einfach los“ begleitete uns das ganze Wochenende. Vorher, währenddessen, am Ende.
Der Hinflug war nicht das, was ich mir unter einem „tollen“ Flug vorstellte. Immer wieder wurde ich an meinem vermeintlich guten Gangplatz von vorbeilaufenden Personen aus meinem 5-Minuten-Schlaf gerissen. So kann ich am Ende auf eine Stunde Schlaf – doch wer braucht schon Schlaf, wenn solch ein tolles Wochenende vor einem steht. Die Aufregung und Entdeckungslust hat mich letztlich sehr lange durchhalten lassen!
In Kuala Lumpur angekommen, mussten wir erst einmal 56 Kilometer mit dem Bus fahren. Denn so weit war der Flughafen (KLIA bezeichnet) von der Stadt entfernt. Nach einer Stunde Fahrt waren wir allerdings dann am Ziel des Wochenendes: Kuala Lumpur, von den einheimischen einfach nur „KL“ („Käh-Ell“) genannt. Da wir nicht so richtig wussten, wohin wir sollten, kam uns die Suche nach dem „Visitor-Centrum“ gerade recht. Als letztes in Melbourne noch Adresse und Lage aufgeschnappt, mussten wir nun nur noch hinfinden. Dies ging am einfachsten mit der stadtdurchfahrenden „Monorail“, welche uns direkt in das passende Viertel brachte. Nach kurzer Erkundung, der Sammlung entsprechend wichtiger Unterlagen und einem kurzen Gespräch, steuerten wir geradewegs die Petronas-Towers an. Und an einem der bekanntesten Bauwerke der Welt gehört es natürlich auch dazu, dass eine entsprechende „Foto-Session“ eingelegt wird. So sollte es übrigens den ganzen Tag gehen: sobald ein tolles Motiv zu sehen war hieß es: „Fotoapparat herausgeholt und abgedrückt!“.
Nach diesem ersten Teil des Tages, es war mittlerweile zwischen elf und zwölf Uhr, entschieden wir uns, Ausschau nach einer Unterkunft zu halten. Mit dem Taxi in das entsprechende Viertel gefahren (20 Minuten kosteten uns vier 2 €), kurz mehrere angesehen und zugeschlagen. Die Ausbeute? 8€ pro Person und Nacht in einer gemütlichen Unterkunft, das Zimmer gerade breit genug für zwei Matratzen, doch leider zu klein für ein Fenster. Aber wenn man nur eine Nacht drin schlafen will, genügt es…und es war immerhin das Beste, was wir sahen…
Den Nachmittag verbrachten wir dann weiterhin im neueren Viertel der Stadt. Wir sahen uns die Gebäude an, aßen (für einen Euro) und staunten vor uns hin. Gegen 16 Uhr hatten wir dann Karten für die Zwischenbrücke der Petronas-Towers. Eingehüllt in eine kleine Werbeveranstaltung der größten Erdölfirma Malaysias genossen wir dann später auch den wunderschönen Ausblick aus 200 Metern Höhe über die Stadt. Noch höher hinaus ging es zwei weitere Stunden später. Der KL-Tower sollte uns den perfekten Überblick über das komplette, sofern sichtbare, Stadtgebiet dieser Millionenmetropole geben. Den Abend ließen wir im Chinatown und in einer Cocktail-Bar ausklingen (um 12 konnte ich dann nicht mehr, nach den ganzen Strapazen in der Nacht zuvor).
Der nächste Morgen begann wieder recht zeitig, da wir ja noch sehr viel vor uns liegen hatten. Das Ziel für den heutigen Tag war der etwas ältere Stadtbereich KL’s. Versehen mit vielen religiösen Bauwerken und einem riesigen Parkgelände musste auch dies sehr schön werden. Zu unserer Freude war das Wetter am Sonntag deutlich besser als am Samstag. Nachdem der Samstag zwar sehr warm war, aber fast keine Sonnenstrahlen durch die dicke Wolkendecke durchdringen konnten und es auch sehr viel Niederschlag gab – gefühlte 100 Prozent Luftfeuchte – war der Sonntag gefüllt von traumhaften Wetter. Es war so drückend heiß, dass uns schon nach zwei Stunden (zwischen 10 und 11 Uhr) das Wetter fast zu viel war. Doch man soll nicht meckern – für die Fotos war dies natürlich ein toller Zustand!
Und so wanderten wir durch eben jenen noch nicht erkundeten Teil der malaysischen Hauptstadt und betrachteten alles um uns herum und versuchten, es so gut es geht aufzunehmen. Schöne Bauten gepaart mit viel Ruhe im Park machten auch den zweiten Tag zu einem sehr tollen Erlebnis. Gegen 15 Uhr konnten wir dann einfach nicht mehr. Nach rund 25 bis 30 Kilometern zu Fuß an den zwei Tagen war unsere Kraft schon in Richtung Ende gegangen und da wir noch nichts gegessen hatten, war dies genau der richtige Zeitpunkt, um wieder zurück zu kehren. Und wie richtig der Zeitpunkt war, stellte sich bereits 5 Minuten nach der Ankunft am Restaurant heraus: es goss wie aus Eimern, 30 Minuten lang. Einen Versuch, den Regen zu besiegen, trauten wir uns zu. Wir überquerten die Straße nachdem wir schon ein Stückchen fertig waren mit Essen – und heraus kamen vier Deutsche, die von oben bis unten komplett durchnässt waren. Es waren doch nur 10 Meter…
Danach machten wir uns frisch, und etwas später brachen Alex und ich dann auch schon auf – unsere Zeit war bereits am Sonntag zu Ende, während Christian und Robert noch einen weiteren Tag bleiben konnten. Also ging es zurück zum Flughafen, zum Check-In, zur Maschine, nach Melbourne. Und dann geschah es. Es war zu Ende, dieses Wochenende. Einfach so. Wie es begann, so endete es auch. Plötzlich. Wir waren wieder gelandet. Und es war vorbei. Unglaublich!
Dieses Wochenende war super und hatte viele besondere Ereignisse. Mal sehen, was noch so alles auf uns zukommt…!

Kuala Lumpur


Liebe Grüße an euch alle!
Markus

Donnerstag, 13. November 2008

Die Erkundung Australiens hat spätestens jetzt begonnen…

Nach Monaten des Entdeckens, Beschnupperns und Staunen ist es jetzt endlich soweit, mich auf den langen Weg, quer durch Australien zu machen. Ich will damit nicht sagen, dass ich noch nichts gemacht habe. Gerade mit Elli habe ich Sydney, Victoria, den Ayers Rock und Tasmanien (zu letzteren beiden kommen noch die Artikel) entdeckt, erlebt und wundervolle Erinnerungen in meinem Kopf abspeichern können. Doch jetzt, nachdem ich aus Deutschland zurück bin, ist die letzte Phase eingeleitet – Australien so viel und so lang wie möglich bereisen.
Los ging es erst dieses Wochenende, nachdem es eigentlich schon letztes Wochenende raus aus Melbourne gehen sollte. Doch da dies nicht geklappt hat, den Grund dazu erfahrt ihr morgen, fiel der Startschuss erst in den vergangenen Tagen zur Reiselust. Zwischenziel der Reise war Adelaide, Endziel sollte Kangaroo Island sein. Und so bestellte ich mir Flugtickets nach Adelaide (es lebe der Standby-Flug), fuhr zum Flughafen und kam gleich auf die erste Maschine drauf – 90 Minuten zuvor hatte ich noch gearbeitet, nun war ich bereits selbst in der Luft gen Westen. Starker Wind und riesige Wolkenberge begleiteten mich die nächsten 90 Minuten, doch der Anblick gerade während der letzten halben Stunde war einfach nur genial. Die weiteren Stunden sind schnell erzählt: ausgestiegen aus dem Flugzeug, raus aus dem Flughafen, rein in den Bus und in die Innenstadt, wo auch gleich mein Hostel (also meine Unterkunft) auf mich wartete. Kurz frisch gemacht und schwuppdiwupp war ich irgendwann zwischen 8 und 9 Uhr zu Fuß unterwegs. Das Ergebnis? Ich sah in den nächsten zwei Stunden nahezu die komplette Innenstadt von Adelaide…
Und die ist wahrlich nicht mit Höhepunkten überschüttet. Oder sagen wir es anders: wer aufgrund von Adelaide nach Australien fliegt, der fährt auch nach China, um einen Sack Reis umfallen zu sehen…Aber gut, immerhin gibt es einen schönen Park, einen Fluss und eine schon mittelalterlich (im Vergleich zum Rest Australiens) wirkende Kirche. Um 12 war Zapfenstreich, da es am nächsten Tag zum Highlight ging: Kangaroo Island.
Kangaroo Island liegt etwa 90 Auto-Minuten von Adelaide südlich entfernt und so mussten wir auch bereits schon 6.30 Uhr losfahren, um die Fähre auf die Insel 8.30 Uhr zu erreichen. Ganz im Gegenteil war die Straße in Richtung Süden dann doch mit wunderschöner Landschaft versehen, was die Fahrt zu einem richtigen Augenschmaus machte. Wäre ich nicht so müde gewesen (wie ausschließlich alle meiner Mitstreiter), hätte ich noch viel mehr wahrgenommen. Aber gut… Auf der einstündigen Überfahrt nach Kingscote wurden dann erste, auch längere, Gespräche geführt und dann ging es schließlich los mit dem Erlebnis.
An diesem ersten Tag schauten wir uns zunächst Seal Bay mit seinen scheinbar hunderten von Seals (Seelöwen) an – für uns Europäer sicher ein ganz neuartiges Erlebnis. Anschließend gingen wir in der „Little Sahara“ Sandboarden, was sich auch als sehr außergewöhnliches Erlebnis herausstellte. Schließlich stand ich noch nie auf einem Snowboard und auch noch nicht auf Abfahrts-Ski. Und so vergingen die Stunden auf dieser Insel, die sicherlich wunderschön ist, doch auch als guter Mix von Tasmanien und Victoria bezeichnet werden kann – landschaftlich gesehen. Nach leckerem Abendessen ging es anschließend zu den Pinguinen und danach ließen wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen.
Auch der Sonntag begann wieder zeitig mit der Fahrt in Richtung „Flinders Chase Nationalpark“ – auf dem Weg dahin lagen die „Remarkable Rocks“, eine wundervolle Felsformation an der südlichen Küste der Insel. Da hielten wir uns ein ganzes Stück auf, beobachteten ein Kangaroo-Island-Wallabee und genossen die Natur. Anschließend ging es zu Admirals Arch, ein bizarres Felsentor, mit seinen ebenso zahlreichen Neuseeländischen Seelöwen (New Zealand Fur Seal) wie bereits einen Tag zuvor bei Seals Bay. Ebenso betrachteten wir dort den „Cape du Coedic“-Leuchtturm und picknickten im „Rocky-River“-Gebiet. Der Tag wurde abgerundet mit einer Strandwanderung am Cape Borda. Die Überfahrt letztendlich von Kingscote nach Cape Jervis Zurück zum „Festland“ Australiens geschah dann mit einem kleinen Motorboot, wo sogar jeder auf unserem Boot mal ans Steuer durfte.
Der Rest ist schnell erzählt. Am Sonntagabend sind wir dann noch zu dritt in Adelaide essen gegangen, anschließend noch ein wenig durch die Straßen geschlendert und dann bei Zeiten schlafen gegangen – pünktlich zu Mitternacht. Am nächsten morgen hieß es dann, bei Zeiten zum Flughafen, Karte geholt und ab ins Flugzeug. Ganz zu meinem Glück konnte ich, wie bereits auf dem Hinflug, in der Notausgangreihe sitzen und konnte so den Rückflug auch voll genießen. Anschließend ging’s auf Arbeit und schon war es wieder vorbei, mein erstes Reisewochenende.
Das Fazit? Ein tolles Erlebnis, diese Insel. Es war kein absolutes Muss, aber auf jeden Fall schöne Eindrücke, die es wenig an anderen Flecken auf der Erde gibt. Von daher: es war toll und ich denke gerne zurück – wie an das ganze Jahr!
Schaut euch die Bilder an, vielleicht sagen die noch ein bisschen mehr.
Kangaroo Island

Bis dahin! Ich denke an dich, Elise!

Euer Markus

Samstag, 25. Oktober 2008

wieder zurück in Melbourne

so schnell geht das...kaum ist man weg, schon ist man wieder da?! Wie schnell zwei Wochen vergehen können, musste ich leider zuletzt am eigenen Leibe erfahren. Kaum war ich zu Hause angekommen und hatte das Gefühl, mich ein wenig auszuruhen, schon musste ich wieder meine Tasche packen und schwuppdiwupp war ich wieder im Flugzeug auf dem Weg zur anderen Welt...scheinbar alles ganz real, nur irgendwie ohne Realisierung. Und so sitze ich nun hier, Samstagabend, kurz vor Mitternacht, warte, dass mein Essen fertig wird, noch irgendwie fertig von der Zeitumstellung und vom ersten Arbeitstag und realisiere, dass ich schon wieder hier bin...so ganz natürlich...schon fast beängstigend!

So ist sie also, meine Welt. Vielleicht sollte ich noch etwas über den Flug schreiben. Ich saß nun also in Abu Dhabi des Nachts auf dem Flughafen und wartete, dass die Sekunden vergehen. Was für eine schreckliche Situation, wenn man es sich richtig überlegt. Man sitzt da und schaut dem ticken der Uhr zu. Einfach so. Die kostbare Zeit! Doch was hätte ich machen können? Es war schon richtig, denke ich.

Und dann ging irgendwann alles Schlag auf Schlag. Endlich sah ich Fortschritte, Leben kam auf den Flughafen, die Sonne ging auf. Schnurstracks ging ich zum Schalter von Etihad und versuchte mein Glück, ob sie mich vielleicht mitnehmen könnten. Doch auch da wieder das alte Spiel wie bei allen Flügen zuvor: Geduld war angesagt und ich durfte, mal wieder, bis kurz vor Schluss warten. Doch dann gab es schnell grünes Licht und das letztendliche Ergebnis war: ich durfte bis nach Sydney Business Class fliegen. Ich! Wahnsinn! Wie man da bedient und verwöhnt wird, ist nicht zu begreifen. Und ob man mitbekommt, dass man fliegt? So gut wie gar nicht. Der Stuhl wird zum Bett mit Massagefunktion, das Essen zum Diner mit Entertainment (auf Neudeutsch) und Filmvorführung. Genussvoll nutzte ich jede Minute dieses weitere Fluges - den so sehnsüchtig erwarteten Schlaf schob ich dann doch auf Melbourne auf (gut, 4 Stunden hab ich dann doch geschlafen, aber immerhin mehr als 9 Stunden hab ich mich anderweitig beschäftigt). Und das war es Wert!

Irgendwann war ich dann in Sydney und so schnell konnte ich gar nicht gucken, saß ich schon im Skybus vom Flughafen Melbourne zurück in die Stadt. Und das ist real? Fragt mich was leichteres...Eher war es ein realer Traum, in dem ich anscheinend mitspielte. Aber naja, wer weiß das schon! Ich jedenfalls zweifel; naja, ihr wisst schon! Missen möchte ich all die Erlebnisse nicht. Doch fehlt mir eines definitiv: mehr Ruhe und das ausdrückliche Zeigen, dass man dankbar anderen gegenüber ist. Das geht leider viel zu schnell in Hektik unter. Aber es kann ja nicht alles klappen. Noch nicht, jedenfalls!

Daher, ich übe fleißig weiter. Vielleicht bekomm ich ja meine Ruhe. In 4 Monaten. In freu mich - auch auf die australische "Hektik".

Grüße an die Heimat. Ich vermiss euch!

Markus

Donnerstag, 23. Oktober 2008

mal wieder unterwegs...diesmal:

ABU DHABI!

hier bin ich gerade und sitze mitten in der Nacht auf dem Flughafen der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Was ich hier mache? Nunja, mein zweiwöchiger Heimaturlaub ist leider zu Ende gegangen und nun warte ich darauf, dass die 11 Stunden Wartezeit (ich bin 23 Uhr angekommen und mein Flug wird hoffentlich 10 Uhr weitergehen) so schnell wie möglich vorbei gehen. Mittlerweile habe ich es schon bis 4 Uhr geschafft, ein Ende ist noch nicht in Sicht doch die Zeit wird weniger.

Die Flüge hierher, ich bin mit Lufthansa von Frankfurt über Dammam (Saudi-Arabien) nach Abu Dhabi geflogen waren super und ohne Probleme. Genauso wie auch schon die Flüge mit Qantas von Australien nach Europe. Und dazu kam, dass ich durch meine Arbeit bei Lufthansa sogar Business Class fliegen konnte - eine neue Welt von Verwöhnung und Wohlfühl-Umgebung beim Fliegen hat sich mir dabei eröffnet. Ich muss schon sagen, den Massagestuhl hab ich mir bei leckeren Speisen schon gutgehen lassen. Wenn ich Glück habe, kann ich auch auf dem Flug nach Sydney wieder Business Class fliegen. Mal schauen, ob ich auf den Flug drauf komme...ich hoffe!

Nun werde ich meine Reise durch das Internet fortführen und hoffen, dass die Zeit schnell vergeht. In 6 Stunden geht es hoffentlich nach Australien...Bis dahin hoffe ich, dass ihr meine kurze Meldung mitbekommen habt und alle entsprechend informiert seid.

Wunderschöne Grüße!

Euer Markus

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Die letzten Monate in Melbourne… (geschrieben vor etwa 6 Wochen)

…waren, sagen wir mal, sehr abwechslungsreich. Nachdem wir umgezogen sind, ist sehr viel passiert – positives wie negatives, was es mir leider erschwert hat, aktuelle Beiträge zu veröffentlichen. Immer wieder versuche ich, es nicht so lange vor mir herzuschieben. Zwei Beiträge sind bereits angefangen, allerdings irgendwo in der Mitte stecken geblieben. Wie es oftmals so ist…aber ich bemühe mich, sie so schnell wie möglich fertig zu stellen!
Wie waren meine letzten Wochen? Im Prinzip sehr einfach gestrickt: da ich von Montag bis Freitag jeweils 11.30 Uhr bis 20.00 Uhr arbeiten muss/darf, ist der Tagesablauf zumeist gleich. Die Wochenenden bestehen dann aus Tennis spielen, in der Stadt sich aufhalten, das Wetter genießen und natürlich Australien als ganzes genießen. Im August wurde dieser geregelte Alltag dann durch die Olympischen Spiele unterbrochen, doch anschließend hab ich mich auch wieder in meinem geregelten Ablauf wiedergefunden.
Oftmals sitzen wir abends zusammen, unterhalten uns, spielen Karten oder haben einfach nur Spaß. Und den haben wir viel. Manchmal schaffe ich es dann auch, mal das Ein oder Andere Telefonat nach Deutschland zu führen. Leider kann ich nicht immer alle erreichen – aber wer erreicht mich schon… von daher, nehmt es mir nicht übel, ich denke trotzdem an euch!

Anbei noch einige Bilder, welche den einen oder anderen Moment hier in Melbourne festgehalten haben.

Liebe Grüße,

euer Markus

Melbourne im Winter

Donnerstag, 24. Juli 2008

…angekommen, in dieser anderen Welt…

…und ich muss sagen, sie hält, was sie verspricht! Ich werde heute und in den kommenden Tagen meine einzelnen Berichte der vorletzten Woche hier ins Internet stellen. Jeweils versuche ich, verschiedene Eindrücke aus Vanuatu zu schildern. Viel Spaß beim Lesen!

Der Tag beginnt sehr früh. Oder hört er überhaupt auf? Für mich nicht, für meine Mitstreiter schon. Da der Flug nach Vanuatu bereits 7 Uhr morgens los ging und wir zwei Stunden vor Abflug auf dem Flughafen sein sollten, mussten wir kurz nach vier Uhr zu Hause aufbrechen. Keine leichte Aufgabe, so zeitig aufzustehen und daher beschloss ich, gleich ganz munter zu bleiben und in Ruhe meine Sachen zu packen. Meine drei Mitbewohner hielten das für keine so gute Idee und verschwanden spätestens 1 Uhr im Bettchen.
Das Taxi war dann pünktlich, eher überpünktlich vor unserem Haus und wir fuhren zum Flughafen. Nach dem Check-In ging es zum Warten und die Müdigkeit breitete sich bei mir schlagartig aus. War wahrscheinlich doch nicht so toll, nicht zu schlafen…Naja, was soll’s! :)
Der Flug nach Brisbane, unserem Zwischenstopp, verlief unproblematisch und ich konnte immer mal wieder einige Minuten schlafen. Gegen Ende des Fluges hatte ich dann viel Freude mit der Landschaft unter uns und ich strapazierte ein wenig meinen Fotoapparat. Das waren wirklich tolle Eindrücke, die sich mir gaben. Abwechselnd wurden Küstenlandschaft, Städte und Wüstenlandschaft Ziele meines Objektivs. In Brisbane mussten wir dann die Terminals per Train wechseln und warteten dann ganz gemütlich auf unseren Weiterflug nach Port Villa.
Dies war leider für mich ein nicht so prickelndes Erlebnis, da dem Aufruf zum Boarding die Bitte zur Geduld recht schnell folgte und wir beobachten konnten, wie am Triebwerk der Maschine gedoktert wurde. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, mit welchem Gefühl ich die Maschine bestieg…Aber 2,5 Stunden später durfte ich dann feststellen, dass alle Sorge umsonst war und der Flug sehr gut verlief. Die Ankunft wiederum war sowohl gut, als auch schlecht. Dem positiven Empfang mit einheimischer Musik, folgte gleich ein total, sagen wir aufregender, Empfang durch die Customs von Vanuatu (BGS auf Deutsch). Die wenige Tage zuvor durch meine drei Mitbewohner gekaufte Wasserpfeife sollte auch auf Vanuatu – am Strand – seine Aufgabe erfüllen. Doch bis dahin kam sie erst gar nicht. Sorgfältig aufgeteilt auf drei Taschen (die von Robert, Christian und Alex), sollte sie doch eigentlich ohne Probleme nach Vanuatu kommen. Doch da machten wir die Rechnung ohne den freundlichen Herrn beim Zoll. Er filzte, als Stichprobe gedacht, Alex’s Koffer und es kam, wie es kommen sollte. Sie fanden die Wasserpfeife (was ja eigentlich kein Problem ist) und die Ankunft endete für meine drei Mitbewohner in einer 45-minütigen Kontrolle (auch von mir wurden Daten aufgenommen).
Etwas später ging es dann, zwar ohne Schischa (Wasserpfeife), doch mit viel guter Laune in unser Ressort, wo wir zunächst das Gelände inspizierten, eine Runde Minigolf spielten und dann den Abend bei einem Essen ausklingen ließen. Im Zimmer kurz vor 9 angekommen, legten wir uns kurz hin, um zu verschnaufen. Doch leider wurde aus „kurz verschnaufen“ „lange schlafen“, sodass wir erst am nächsten Morgen aufwachten…da geht es dann weiter mit dem nächsten Bericht!
Viel Spaß mit den Bildern vom Flug!

Flugbilder Melbourne - Vanuatu - Melbourne


Euer Markus

Freitag, 18. Juli 2008

Ein weiterer Schritt voran!

Hallo zusammen,

eigentlich sollte bereits alles zum Urlaub in Vanuatu hier online sein. Doch eine Krankheit, meine Arbeit und ein weiterer Fakt haben dies nicht ermöglicht. Dieser weitere Fakt ist allerdings der Grund, warum ich mich kurz zu Wort melde: wir ziehen um! Heute sind wir in unsere neuen Räume, mitten in der Innenstadt eingezogen. Als letzte Handlung in der alten Wohnung stelle ich noch schnell die Bilder der neuen Wohnung online, da ich doch weiß, dass einige schon ganz gespannt darauf sind.

Leider kann ich nicht viel mehr schreiben, da ich in gut 45 Minuten hier weg sein will und bis dahin noch einiges zu tun habe. Ich melde mich ganz bald - nächste Woche - wieder. Dann gibt es den Bericht zu Vanuatu und auch viele Bilder (Flugbilder sind auch schon auf Pikasa zu sehen...). Hier noch ganz schnell meine Adresse:

Markus Jaensch
123/88 Kavanagh St
Southbank 3006
VIC
Melbourne

Bis bald,

euer Markus

P.s.: des Zeitmangels wegen, habe ich die Bilder komprimiert (gingen so schneller hochzuladen)

Meine NEUE Wohnung!!!!!

Mittwoch, 9. Juli 2008

Die Fußball-Europameisterschaft in Melbourne – Frühaufsteher besiegen Morgenmuffel!

In den letzten Wochen galt es für die Deutschen in Melbourne regelmäßig zeitig aufstehen, Stimme ölen und gute Laune bereithalten. Obwohl, letzteres war nur selten notwendig, da die Spiele der Nationalmannschaft ja eigentlich gar nicht so schlecht waren. Und wenn doch, dann halfen Bruder Bier und Schwester Wein, die gute Laune schnell aufzubauen.
Es ging los mit dem ersten Gruppenspiel der Deutschen gegen Polen. Ungünstiger weise gibt es in Melbourne einen „2-am-lockout“, was soviel bedeutet wie „nach-2-Uhr-ausschließen“ – auf Deutsch: kein Einlass nach 2 Uhr. Dies bedeutete für uns wiederum, Ausdauer zu beweisen. Da die letzte Bahn bereits 24 Uhr in die Stadt fuhr, trafen wir uns 9 Uhr, schauten die Aufzeichnung des Eröffnungsspiels und dann ging es direkt in die Stadt. Nach dem müden Kick der Ösis und der Kroaten war die Stimmung bei den polnischen Fans in der Taverne bereits auf Hochtouren, bei uns Deutschen dagegen lief es eher noch schleppend an. Doch dank „LU-LU-LU-LUKAS-PODOLSKI“ konnten wir recht schnell die Schmähgesänge von vor dem Spiel „Can you hear the Germans sing? NO, NO!“ schnell mit „Can you see the Polish win? NO, NO!” beantworten. Auch sonst war die Stimmung während des Spiels ziemlich gut – leider verabschiedete sich meine Stimme bereits vor der Halbzeit. Aber egal, gesungen wurde trotzdem.
Die Stimmung nach dem Spiel war gut und so kam es, dass sich jene 150 Deutsche vom ersten Spiel einige Tage später wieder trafen, mit dabei circa weitere 100. So ging es dann von Spiel zu Spiel weiter, bis die Gesamtzahl beim Halbfinale auf weit über 400 Deutsche anstieg. Der Hohepunkt war das 3:2 gegen Portugal, was wir wie im Rausch verfolgten. Unerschrocken wie wir waren, stürzten sich zwei meiner Mitbewohner gleich nach Abpfiff auf die Arbeit.
Glücklicherweise fanden wir auch noch ein anderes Pub, was den „2-am-lockout“ umgehen konnte. Dies wurde dann für Viertel- und Halbfinale unser Stammlokal und wir brauchten erst 4 Uhr in die Stadt fahren. Gleiches galt auch für das Österreichspiel sowie für das Finale – diese beiden Spiele verfolgten wir auf dem Federation Square via Großbildleinwand und Public Viewing. Im Prinzip waren die Spiele und die Erfahrung, nachts in Australien die Fußball-Europameisterschaft zu schauen, ein tolles Erlebnis. Leider fehlte der erhoffte Finalerfolg, doch dies machte uns nur bedingt etwas aus. Die Tage waren toll, es wurden neue Leute kennen gelernt und wir hatten viel Spaß. Das was leider auf der Strecke blieb, war Schlaf und ein geregelter Tagesablauf. Aber das machte nur bedingt etwas aus.
Im Folgenden seht ihr noch einige Eindrücke von den Spielen und den verschiedenen Orten.

Liebe Grüße,

euer Markus

Fußball Europameisterschaft in Australien

Dienstag, 1. Juli 2008

Auf gehts, in eine neue Welt...

wenn ich mich so betrachte, könnte ich meinen, ich hätte eine Symbiose hingelegt. Da sitze ich hier, in meinem Zimmer, nachts, kurz vor drei Uhr - und bin total munter. Aber nicht nur heute. Viele der letzten europameisterlichen Tage haben mich und meinen Schlafrhythmus vollkommen durcheinander gebracht. Das kann nicht gut sein; glaube ich. Aber...es ist ok. Es hat immer seinen Sinn erfüllt. Nämlich den nächtlichen Ausflug in die Innenstadt zur Fußball Europameisterschaft - mitten in Melbourne. Doch, ihr irrt nicht, ist diese mittlerweile vorbei. Was mache ich nun also hier, munter und allein, in meinem Zimmer? Ich packe!

Heute ist der Tag, an dem die Weichen für das kommende halbe Jahr gelegt werden. Ich habe mich mittlerweile entschieden, noch weitere sechs Monate "Down Under" zu bleiben und zu arbeiten. Um dies offiziell zu dürfen, benötige ich ein neues Visa. Wer dachte, es sei so einfach und man geht einfach aufs Amt und holt es sich ab, der hat sich geirrt. Ganz im Gegenteil. Hier in Australien muss man aus dem Land ausreisen - praktisch aus-checken, um in der Flugzeugsprache zu bleiben - um anschließend wieder eingecheckt zu werden. Ganz schön komisch, diese Aussies... Aber was macht man nicht alles für die Bürokratie. Und sind wir mal ehrlich, es hat etwas Gutes. Etwas sehr Gutes! Wie sonst würde ich an Bordkarten von Virgin Blue oder Pacific Blue für Papa kommen? Keine Ahnung...den positiven Nebeneffekt, eine neue Welt zu entdecken, wollen wir auch mal nicht ganz unter den Tisch kehren.

Kurz gesagt, und damit sei die Einleitung beendet, werden meine drei Mitbewohner und ich in 4 Stunden ein Flugzeug hier in Melbourne betreten und uns auf direktem Weg (über Brisbane) nach Vanuatu begeben. Vanuatu ist eine Inselgruppe, bestehend aus 83 Inseln, im Pazifik. Irgendwo zwischen Neukaledonien und Fiji. Eine tolle Lage! Doch was mich genau erwartet, weiß ich noch nicht. Das werde ich herausfinden. Und dann natürlich auch mit ganz vielen Bildern berichten. Dies soll nun als kleiner Gruß an die Heimat gedacht sein. Ich begebe mich nun auf den, nennen wir es "strapaziösen Weg", um ein neues Visum zu bekommen. Und dabei nehme ich alles auf, was mir in die Quere kommt! Ich werde mich sehr bald aus dem Urlaub melden. Es wird toll!

Jetzt freue ich mich noch auf die Telefonate mit Mama und Papa und ganz besonders mit Elise, ehe es dann los geht. Seid lieb gegrüßt! Die Wanderschaft geht weiter!!!

Mittwoch, 25. Juni 2008

Neue Wege entdecken…

Nach wieder und wieder langer Zeit habe ich es nun geschafft, einige Beiträge zu verfassen. Der erste dieser Beiträge soll sich mit einer Sportart beschäftigen, die es fast nur hier in Australien gibt, daher auch der Name: „Australian Football Rules“. Also praktisch eine Mischung aus American Football und Rugby, nur mit neuen, anderen Regeln. Eben „Australian Rules“ (hier auch bekannt als „Aussi Rules“ oder als „Footy“).
Wir oder besser gesagt ich hatte in den letzten Wochen die Möglichkeit, bei mehreren Spielen des Universitätsbefreundeten Club, den Western Bulldogs, dabei zu sein. Das kam daher, dass ich Mitglied der Gym (oder Fitness Studio) bin und da gab es für Studenten der Victoria University eine kostenlose Mitgliedschaft, in Australien gemeinhin „Memberschip“ genannt, geschenkt. Und was macht man mit einer solchen Mitgliedschaft? Ganz klar: Spiele gucken! Mittlerweile sind es drei und ich muss sagen: es macht richtig Spaß, dabei zu sein.
Der Verein, den wir unterstützen, ist in den letzten Jahren ein wenig hinter seinen Erwartungen zurück geblieben. Doch mittlerweile sind die Bulldogs nach der Hälfte der Spiele auf einem hervorragenden dritten Platz, ganz knapp hinter den punktgleichen Tabellenführern angesiedelt. Nur eine Niederlage und ein Unentschieden stehen für Sie auf dem „Minus-Konto“. Und wie es so ist, wenn es mal läuft: dann läuft’s noch besser. Unmachbare Bälle gelingen, härtere Attacken werden schadlos überstanden, das Spiel haushoch gewonnen. So begeistert man schnell neue Zuschauer wie uns Greenhorns.
Doch was versteckt sich hinter dem Spiel? Zusammen mit den Bildern möchte ich versuchen, euch einen Überblick über die Sportart zu geben. „Footy“ wird mit einem Rugby-Ball beziehungsweise American-Football-Ball ähnlichem Spielgerät gespielt. Ziel ist es, den Ball zwischen zwei Pfosten zu bringen und so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Dabei kann man entweder sechs Punkte bei einem Treffer zwischen die mittleren beiden Pfosten bekommen, oder aber einen, wenn man nur den äußeren Bereich trifft. Das Spielfeld ist circa 100 mal 150 Meter „lang“ und oval – ihr glaubt gar nicht, wie viel da gerannt werden muss… Pässe dürfen nur durch einen „Kick“ oder einen „Handball“ (ein fausten des Balles) gespielt werden. Wenn ein Spieler einen Kick fängt, darf dieser den Ball ohne Bedrängnis weiterspielen, oder aber, sofern er sich in der Endzone (150 feed) befindet, auf das „Tor“ spielen. Fängt ein Spieler einen „Handball“ oder rennt, darf er zwischen Hüfte und Schultern „getackelt“ werden. Dabei geht es dann mächtig zur Sache.
Die Spiele, die ich bis jetzt sehen durfte, fanden im Telstra Dome beziehungsweise im MCG – Melbourne Cricket Ground – statt. Der Telstra Dome ist von der Größe mit der HSH Nordbank Arena in Hamburg vergleichbar, auch wenn die Ausmaße durch das größere Spielfeld natürlich größer sind. Der MCG gehört zu den 10 größten Stadien der Welt mit seinem Fassungsvermögen von knapp 110.000 Menschen. Es ist beeindruckend, in diesem Stadion zu stehen! Außerdem war er Austragungsort der Olympischen Spiele 1956 hier in Melbourne und Mittelpunkt der Commonwealth Games 50 Jahre später (2006).
So, dies soll es zunächst von mir über das Thema „Footy“ gewesen sein. Als sportinteressierter sollte man es sich durchaus mal anschauen, wenn man in Australien ist. Es ist ein sehr interessanter Sport, der durchaus seine Reize hat. Je nachdem, wo man her kommt, ist eben auch das Interesse unterschiedlich. Ich kann diesen Sport nur weiter empfehlen.

In diesem Sinne verabschiede ich mich zunächst von euch, ohne euch noch ein frohes Weihnachtsfest gewünscht zu haben. Oder doch nicht? Doch, eigentlich schon. Wir jedenfalls haben in den letzten beiden Tagen (24., 25.) ein wenig weihnachtliche Stimmung genossen, da es ja umgerechnet gerade Ende Dezember in Deutschland wäre. Ein Frohes Fest, kann ich da nur wünschen. Vielleicht gibt es ja heute als Festmahl Döner :)

Liebe Grüße und viel Spaß mit den Bildern vom „Footy“,

Euer Markus

Australian Football Rules - Footy in der AFL

Sonntag, 18. Mai 2008

ein unvergesslicher Monat

Hallo zusammen,

ich möchte mich hier kurz entschuldigen, dass ich mich innerhalb der letzten Wochen so wenig gemeldet habe. Es war ein Monat, den ich mir so nicht nochmal wünsche. Ging es mal nicht so gut und man dachte, was kann noch kommen, gabs noch einen drauf. Ich hoffe, dass mittlerweile ein wenig Ruhe eingekehrt ist und sich die Wogen in den nächsten Wochen glätten werden. Noch zwei Wochen, dann ist mein Semester hier vorbei. Bis dahin heißt es für mich jetzt noch ein Assignment schreiben und noch drei Vorträge zu halten. Eigentlich soweit alles ganz gut ;)

Ab Juni werde ich dann definitiv oft schreiben können, da die Ruhe endlich da ist. Es war einfach ein wenig zu stressig und zu hektisch in den letzten Wochen. Ich denke, ihr wisst, was ich meine. Daher auch heute nur dieser kurze Beitrag, damit ihr ein Lebenszeichen von mir hört. Bald gibts viel neues. Da stehen noch drei große Beiträge mit Fotos aus, die allerdings definitiv kommen werden! Nur Geduld ;)

Also, bis die Tage!

Euer Markus

Sonntag, 20. April 2008

Ist die Suche bald zu Ende?

Hallo meine fleißigen Leserlinge,

hier kommt wieder eine neue Nachricht von mir - dem Entsannten aus Deutschland. Doch bevor ich nun anfange über meine letzte Woche zu schreiben, möchte ich kurz eine Anmerkung in eigener Sache loswerden. Gebt mir doch mal, egal wie (per Mail oder anders) Bescheid (auf neudeutsch heißt das glaube ich Feedback ;) ), dass ihr lest. Dies dient mir, dass ich es mal einschätzen kann, wer alles mitliest und wie ich vielleicht meine nächsten Beiträge gestallten kann. Momentan weiß ich nur von wenigen, dass sie lesen. Ich hoffe, dass meine Lesergemeinde sich dann doch auf etwas mehr Leutchen ausweitet...ich werde sehen.

Aber nun zu meinen Erlebnissen. Ihr seht, ich tue mich sehr schwer mit häufigen Beiträgen innerhalb der Woche. Dies liegt eher weniger daran, dass ich keine Lust habe. Viel mehr ist die Ursache davon die Tatsache, dass ich mittlerweile doch ein größeres Pensum "gehen muss" als gedacht - natürlich alles förderlich für mich. Denn meine Woche besteht nunmehr nicht nur aus Uni, sondern auch aus Arbeiten. 20 Stunden Arbeit jede Woche bringen doch ganz gute Abwechslung in meinen doch sehr angenehmen Alltag. Als weiteren Punkt meines eher geringen Schreibens ist unser Internet. Unser so wundertolle *hust* Vermieterin hat anscheinend einige Probleme mit uns. Wir dürfen dies nun ausbaden mit einer nahezu utopischen Internetverbindung...nunja, egal. Ich versuche, so oft wie möglich zu schreiben und dabei wird es auch bleiben. Besserung ist in Sicht!!! (aber dazu weiter unten mehr)

Die Woche begann, lasst mich kurz nachdenken, arbeitsreich. Montagmorgen, ab 7 Uhr, war ich auf Arbeit und am Abend hatte ich Vorlesung. Es war wohl ein gewöhnlicher Montag, so wie er, so glaube ich, die nächsten Wochen wohl noch öfter vorkommen wird. Der Dienstag war dann schon etwas abwechslungsreicher. So hatte ich keine Uni, dafür aber 8 Stunden Arbeit. Anschließend haben Robert, Chistian, Alex und ich uns auf den Weg gemacht, um uns Wohnungen anzusehen. Unsere Behausung ist zwar ganz ok, aber...ich denke, der Begriff Behausung trifft es ganz gut, wenn ihr wisst, was ich meine. Es ist ok, allerdings doch etwas gewöhnungsbedürftig. Unsere Suche führt/-e uns direkt in die Innenstadt und so kam es, dass wir einige Wohnungen besichtigten. Eventuell haben wir dabei schon die passende gefunden, aber dies gibts im Bereich "Sonntag" zu lesen. Und so war dann eben auch jener Dienstag schneller vorbei, als ich dachte.

Am Mittwoch war dann mal wieder zur Abwechslung Uni an der Reihe, doch, wie immer, war es ein angenehmer Unitag. Einzig die Tatsache, dass ich nach Sunbury fahren muss, stöhrt mich ein bisschen. Aber daran gewöhnt man sich schon. Einen Tag später war es mir dann endlich gegönnt, mal etwas länger zu schlafen. Musste ich doch erst halb 12 auf Arbeit sein, so konnte ich wenigsten mal wieder bis 10 Uhr schlafen. Und wie ich das genutzt habe...fein! Die Arbeit war dann wieder ganz ok, 8 Stunden eben, und auch wieder viele neue Erkenntnisse reicher. Anschließend, 20 Uhr hatte ich Feierabend, trafen wir (einige Deutsche) uns, um eine andere (Deutsche) zu verabschieden. Sie war ziemlich lange hier in Melbourne arbeiten und nach vielen Monaten der deutschen Abstinenz zog es sie wieder zurück. So saßen wir noch 2 Stunden zusammen und ich war gegen Mitternacht zu Hause. Doch da war noch nicht Schluss mit lustig. Bis 4 Uhr schrieb ich an einem Assignment für Strategic Sports Marketing, was ich bis Freitag fertig haben musste. Das klingt jetzt etwas heftig, doch um ehrlich zu sein: von den 4 Stunden habe ich vielleicht eine Stunde effektiv geschrieben. Viel zu groß ist doch immerwieder die telefonische Ablenkung, wenn man arbeiten "muss". Aber dann war ich fertig. Im Prinzip habe ich es recht schnell geschafft - Mittwoch einige Stunden und dann am Donnerstag...da saßen einige viel länger dran. Glück gehabt!

Nachdem ich am Freitagmorgen pünktlich 8 Uhr aus dem Bett kroch und ebenso pu(e)nktlich 9 Uhr in der Vorlesung saß, lag der Nachmittag ganz im Zeichen freizeitlicher Betätigung. Zunächst trieb es mich ins Fitnessstudio, um den in den Monaten zuvor etwas vernachlässigten Körper wieder ein bisschen auf Vordermann zu bringen. Anschließend versuchten Robert, Christian und ich uns bei einer Runde Poker im Casino - natürlich umsonst, ein sogenanntes Freeroll. Leider hat man nur ein einziges Mal die Gelegenheit, bei diesem kostenlosen Turnier mitzuspielen. Für mich lief es recht gut, hatte ich doch auch das große Geld vor Augen! 48 Spieler starteten ins Turnier. 90 Minuten später stand für mich fest: es ist vorbei. Mir blieb der undankbare 4. Platz. Undankbar deshalb, da man auf Platz 3 50$, auf Platz 2 100$ und auf Platz 1 150$ bekommen hätte. Aber das Spiel hat Spaß gemacht und ich habe auch schon schlechter gespielt. So ging es dann eben ohne gewonnenes Geld nach Hause und der Abend wurde mit einem Film abgerundet.

Das Wochenende stand dann ganz im Zeichen der Wohnungssuche. Insgesamt 6 Wohnungen schauten wir uns an und wir haben wahrscheinlich eine Wohnung gefunden. Im tollsten Viertel der Innenstadt, dazu noch 30. Stock und Meerblick. Bezahlbar? Aber klar! Herz was willst du mehr...Dass wir uns zu viert zwei Schlafräume teilen werden stört keinesfalls! Die Wohnung ist echt klasse! Definitiv haben wir sie noch nicht, allerdings spricht vieles dafür, dass wir hier in zwei Wochen ausziehen können und dort in dieses tolle Apartment einziehen können. Es wäre toll! Gestern Abend waren wir dann noch, nachdem ich mich bei etwas Traubenflüssigkeit überreden ließ, in einem Club und gegen halb vier war ich dann im Bett. Wohl verdient, versteht sich ;)

Nun sitze ich hier in meinem Zimmer und weiß nicht so genau, was ich machen soll. Ich könnte schlafen gehen...nee! Zimmer aufräumen? Hab ich schon ein bisschen gemacht. Lernen? Ich doch nicht! ;) Mal schauen, wie ich die Jungs vom Assignment schreiben abhalten kann. Irgendwas fällt mir schon ein ;) Ich mach mich also mal auf den Weg in die anderen Zimmer. Eine Stunde hat der Tag noch, ehe ich dann doch gegen Mitternacht ins Bett gehe. Morgen muss ich ja immerhin um 6 aufstehen. Achja, und Elli werde ich natürlich noch anrufen. Sei schonmal vorgewarnt, gleich klingelts ;) Ich freu mich schon darauf!

Bis zum nächsten Beitrag irgendwann innerhalb der nächsten Woche. Ich grüße euch alle ganz lieb! Denkt an das Antworten :)

Euer Markus

Montag, 14. April 2008

Einmal Traumwelt und zurück

Wozu könnte dieser Titel wohl am Besten passen? Zu Australien? Vielleicht! Das würde es schon gut treffen! Zum Outback? Sicherlich auch! Aber wozu passt er denn am Besten? Kommt ihr drauf? Nicht? Ich sags euch: SYDNEY! Ein Traum schlechthin! Und ich durfte doch tatsächlich diesen Traum miterleben. Und nicht irgendwie, nein, Elli war glücklicherweise auch gleich mit dabei, was ihn unbeschreiblich macht.

Aber zurück zum Anfang, zum 19. März, besser gesagt. Dies war nämlich der Tag, an dem wir nach Sydney geflogen sind. Mal eben schnell, als Osterausflug! Das geht ja hier alles so einfach... Eine Woche vorher geplant und nun schon im Flugzeug nach Sydney. So schnell wie es kam, so unglaublich fühlten wir zwei uns, als es los ging. Ich saß bis 15 Uhr noch in der Uni, während Elli bis kurz vor 18 Uhr noch was für ihre Uni zu schreiben hatte und keine drei Stunden später waren wir hoch oben über dem australischen Festland. Und schwuppdiwupp, es war 22 Uhr, waren wir auch schon in Sydney. Der erste Abend ist schnell erzählt. Wir fuhren, es war Mittwoch, zu einem Bekannten aus Afra und übernachteten die erste Nacht in seinem bescheidenen Zimmer, mitten am Coogee Beach. Er zog es vor, die Nacht an einem anderen Ort zu verbringen... ;)

Den nächsten Morgen weckten uns warme Sonnenstrahlen in unserem Bett. Kurze Zeit später standen wir mit unseren Taschen vor dem Bus und machten uns in die Innenstadt zu unserem Hostel. In diesem verbrachten wir dann die nächsten Nächte. Den restlichen Tag verbrachten wir damit, uns einen Überblick über die verschiedenen Angebote in Sydney zu verschaffen. Als wir uns dann einig waren, wie wir unseren Aufenthalt in dieser tollen Stadt verbringen wollten, brachen wir auf in Richtung Central Station. Dort begann mehrmals die Stunde eine Bustour im Doppeldeckerbus. Wir entschieden uns für ein 2-Tages-Ticket und hatten somit viel Zeit, die Stadt zu erkunden. Den ersten Tag, es war mittlerweile Donnerstag, fuhren wir in Richtung des weltweit bekannten Bondi-Beach, Austragungsort der olympischen Beachvolleyballwettkämpfe von 2000. Als es dann Abend wurde, gingen wir durch den Botanischen Garten in Richtung Sydney Oper und Harbour Bridge. Dieser abendliche Anblick der Silhouette wird sich vermutlich so schnell nicht wieder aus meinem Gedächtnis bringen (ebenfalls der Anblick von Elli vor jener Silhouette :) ). Übrigens: auf dem Weg dorthinbegleitete uns, in der immer stärker werdenden Abenddämmerung, ein Schreigemisch aus Kakadus und Flying Fox' (Flughunden), die sich in Hunderten durch die Lüfte Sydneys jagten. Als wir dann nach gefühlten Stunden den Anblick fürs Erste Anblick sein ließen und uns auf dem Weg nach Hause begaben, hatten wir noch etwas besonderes vor: Ab nach Hause und den Schwalben beim Bordsteinfliegen zu schauen (vom erste-Reihe-Platz Hostel-Fenster)...eine Wonne!

Den nächsten Tag machten wir uns gleich früh auf die Fersen, um vom Tag entsprechend viel mitzubekommen. Die Bustour führte uns direkt vom Hostel zur Oper. Und ich sage euch, diese Oper gehört zu den Orten auf der Welt, die man mal gesehen haben sollte. Egal wie, aber wissen, worum es geht. Es ist ein Prachtwerk der Kunst. Man spürt regelrecht das knistern in der Luft, dass dies ein besonderer Ort ist (und dazu noch dieser noch immer in mir vorhandene Olympia-Spirit...). Während einer tollen Führung ließen wir uns jeden Winkel dieses herrlichen Werkes näher bringen. Den restlichen Tag fuhren wir durch jede nur mögliche Ecke Sydneys und begaben uns ab dem Nachmittag auch noch zu Fuß auf die Spuren dieser Stadt. Bewaffnet mit einem Kombiticket, besuchten wir die Wildlife World und das Aquarium. Dies Tierwelt, die es darin zu sehen gab/gibt, ist scheinbar einmalig. Für mich war es schwer (und ich denke, Elli wird mir zustimmen), etwas vergleichbares zu sehen. Den Abend schlossen wir auch wie tags zuvor in gemütlicher Zweisamkeit ab.

Und wie schon der Freitag begann, so sollte es auch am Samstag weiter gehen. Unser heutiges Motto: Markus und Elise auf den Spuren Olympias. Und so begaben wir mit dem Boot, vorbei an der Oper und unter der Harbour Bridge hindurch, in Richtung Homebush Bay, dem Olympiaort von 2000. Dort war dann natürlich meine Stunde gekommen. Fasziniert von den Gedanken an das noch so nahe Event betraten wir beide von der Umwelt eingenommen das Olympiagelände. Es ist nichts besonderes - sicherlich habe ich ähnliche Bauten schon öfter gesehen. Aber der Ort an sich ist wahnsinnig besonders und einmalig und verleiht der gesamten Situation eine ganz besondere Note. Und so ließen wir es uns nicht nehmen, eine Stadionführung mitzumachen und uns alles ausführlich zu zeigen. Nach einem anschließend noch sehr ausgiebigen Aufenthalt auf dem Gelände fuhren wir dann mit der Bahn in die Stadt zurück und ließen unseren letzten Abend in Sydney herrlich ausklingen (in einem tollen Restaurant mit Cocktails und sehr gutem Essen).

Am Sonntag genossen wir dann nochmals ausführlich die Tatsache, gerade in Sydney zu sein. Ein ausgiebiges Picknick in den königlichen Gärten und eine anschließende Tour durch den Botanischen Garten brachten uns auch nochmals zur Oper zurück. Ein toller Abschluss, könnte man meinen. Doch noch war es nicht vorbei. Wir besuchten auch noch das Altstadtviertel "The Rocks" und drehten durch die Gässen unsere mehr oder weniger schnellen Runden. Den Abschluss der tollen Tage "zelebrierten" wir dann noch auf dem OZ-Trek-Tower, dem Fernsehturm Sydneys hoch über der Stadt. Auf einer 3-D-Reise wurde wir zunächst mit in die Besiedlung Australiens und anschließend mit zu den Wahrzeichen des Landes genommen. Hoch oben dann genossen wir den Ausblick auf diese auf der Welt einmalige Stadt. Ein Genuss!

Sydneyausflug mit Elli


Leider war danach unser Sydney-Tripp schon so gut wie vorbei. Doch eines weiß ich sicher: ich komme wieder! Doch eh es soweit ist, gehe ich nun ersteinmal schlafen, da mein Wecker pünktlich in 5 Stunden um 6 Uhr wieder klingelt und ich auf Arbeit gehe...ein weiteres Kapitel, was vielleicht morgen oder übermorgen beschrieben wird. Lasst euch überraschen!

Bevor ich mich verabschiede noch ein kurzer Gedanke zurück an diese tollen Ostertage........hach........und nun sag ich einfach: Seid lieb gegrüßt, ich denk an euch alle!

Cheers, Markus

Sonntag, 13. April 2008

Rückblick auf vier wundervolle Wochen mit Elli

Ich bin noch nicht wirklich wieder in meinem Schreibrhythmus drin. Auch jetzt habe ich wieder zwei Wochen gebraucht, um einen weiteren Artikel zu veröffentlichen. Aber wie immer, ich versuche…ihr werdet sehen, Besserung ist in Aussicht!

In den letzten Wochen hatte ich eine tolle Zeit. Wie bereits in meinem letzten Beitrag geschrieben, war meine Freundin hier in Melbourne – und das glücklicherweise über vier Wochen, wenn auch dies noch immer zu kurz ist. Aber ich will jetzt nicht jammern, sondern euch von den tollen Eindrücken erzählen und ein wenig neidisch machen, dass wir hier so eine tolle Zeit hatten!

Es war Mittwoch, der 5. März. Nach einer für mich unangenehmen Nacht „quälte“ ich mich aus meinem Bett. Viel zu früh aber doch zu spät. Hatte ich tatsächlich verschlafen? Schaffe ich das Flugzeug noch rechtzeitig? Ein kurzer Zwischensprint zur Bahn und dann langes Hoffen waren angesagt. Am Flughafen angekommen durfte ich feststellen, dass ich noch nicht zu spät war und so schloss ich voller Freude 25 Minuten später meine Freundin hier in Melbourne in die Arme. Die ersten Tage verliefen etwas holprig, da Elli vom Flug gebeutelt war und ich mir auch eine Erkältung eingefangen hatte. Aber dies war nicht so schlimm – hatten wir doch schließlich uns! Da Elli am Ende des so tollen, australischen Sommers kam, nutzten wir die Sonne so gut wie möglich und waren am Strand. Und so verging die Zeit. Immer wieder unterbrochen durch kurzzeitige Besuche in der Universität, machten wir es uns so toll wie möglich.

Dazu gehörte auch, dass wir am zweiten Wochenende die Great Ocean Road entlang fuhren und anschließend zur Formel 1 gingen. Dies waren unvergessliche Momente! Anschließend ging es nach Sydney. Eine Stadt, vergleichbar mit einem wahrgewordenen Traum. So schön, wie diese Stadt, ist keine zuvor von mir besichtigte! Anschließend an unseren Aufenthalt in Sydney hatten ich mein „Spring Break“. Osterferien. Da ich allerdings tagsüber verhindert war, beschränkten wir unsere Melbourne-Erlebnisse auf die Abendstunden. Und die wurden besonders in der letzten Woche ihres Aufenthaltes einmalig und unvergesslich.

Eingeläutet wurde die letzte Woche durch einen sonntäglichen Ausflug ins Aquarium hier in Melbourne mit Elli und „meinen Jungs“ (meine drei Bayern im Haus ;) ). Anschließend gab es zu Hause ein Gänge-Menu (so gut es eben hier in Australien möglich ist. Und dann verbrachten wir, wie immer, weitere schöne Stunden miteinander. In den kommenden Tagen unternahmen wir die tollsten Dinge hier in Melbourne. Wir gingen nach Chinatown (und aßen mit Stäbchen), besichtigten das olympische Gelände, bummelten durch die Stadt und ließen es uns so gut wie möglich gehen. Am Donnerstagabend gingen wir gemütlich und ausgiebig essen. Doch schon da mussten wir leider merken, dass der bevorstehende Abschied umso schwerer wird. Doch wer denkt daran, wenn es trotzdem schön ist und so versuchten wir die verbleibenden Stunden so gut wie möglich weiterhin zu nutzen. Am Freitag gingen wir auf den Eureka-Tower, auf dem die höchste Aussichtsplattform der südlichen Hemisphäre ist. Anschließend tranken wir am Yarra River einen Cocktail, was die ganze Woche perfekt abrundete. Doch damit nicht genug – am Samstag ging es noch nach Philipp Island. Was wir da an Wundern der Natur zu sehen bekamen, ist eine Wonne! Die exotischsten Tiere, wundervolle Natur und das schönste Wetter konnten diese 33 Tage nicht besser abschließen.

Diese Dinge machten zwar den Abschied enorm schwer, doch sorgen auch dafür, dass die Erinnerung umso schöner ist und die Vorfreude, auf ein nächstes Widersehen, unermesslich groß ist. Vielleicht habt ihr nun einen kleinen Einblick in meine letzten vier Wochen bekommen. Wer jetzt nicht neidisch ist, ist selber Schuld :) . Ich verbleibe nun mit ganz lieben Grüßen in die Heimat! An euch alle und besonders an dich, meine Elise!

Heimatbesuch durch Elise

Samstag, 29. März 2008

Erlebnisse, Erlebnisse, Erlebnisse...

Hallo, meine liebe Lesergemeinde!

Lange hat es gedauert, aber nun kommt endlich wieder etwas von mir. Zusammen mit den kommenden Beiträgen möchte ich euch einen Rückblick auf die letzten drei Wochen geben. In Zukunft wird es wahrscheinlich nicht mehr so lange dauern, bis ich wieder schreibe. Ich versuche wieder in meinen gewohnten Rhythmus reinzukommen und euch regelmäßig zu berichten. Versprochen!

Nun aber zu den Ereignissen. Der wichtigste Grund, warum ich mich so wenig gemeldet habe, ist die fehlende Zeit. Und da muss ich sagen: Glücklicherweise habe ich momentan (fast) keine Zeit, da ich großen Besuch bei mir habe. Wie bereits im letzten Beitrag angedeutet, besucht mich seit nunmehr über drei Wochen meine Freundin (die Elli :) )! Ein wahrer Glücksfall für mich! Und wer wird es mir da verübeln, dass ich keine Zeit habe?! Mit ihr hatte ich in den letzten Wochen wunderbare Momente, sodass die Zeit für das Internet nur auf das Nötigste beschränkt ist. Schließlich möchte ich, dass sie so viel möglich hier erleben kann!

Und so ging das Erleben mit ihr gleich in der ersten Woche los - obwohl, nicht ganz...Zunächst war sie durch eine im Flugzeug eingefangene Erkältung lahmgelegt und wenige später folgte ich mit einer Grippe. Aber nach 5 Tagen war dies beendet und es konnte losgehen. Zunächst waren wir an ihrem ersten Wochenende am Strand (bei sehr guten Temperaturen) und in der Stadt. Hier war das "Waterfestival" angesagt und so gab es jeden Abend vor der Skyline ein herrliches Feuerwerk. Gleich im Anschluss ging es dann auch nach St. Kilda zum "Pinguine-gucken".

In den weiteren Tagen steigerten sich die Temperaturen bis auf über 40 Grad, was uns verständlicherweise immer öfter ans Wasser zog. Und so verliefen die Tage oft mit dem ähnlichen Muster: erst Wasser, dann abends BBQ. Aber seit drei Wochen "müssen" wir nicht mehr in die Stadt zum Barbeque. Wir haben uns im "Garten" unseren eigenen Grill gebaut und können nun hier bleiben und grillen. Das nutzten wir in den vergangenen Wochen bereits unzählige Male - was sich auch auf unser Schlafverhalten auswirkte. Denn, einmal angefangen, gab es erst spät in der Nacht ein Ende mit dem BBQ und dem Anschließenden "draußen sitzen".

In der zweiten Woche von Ellis Besuch machten wir uns dann konkrete Gedanken über die nächsten Wochen und so sollte es ganz schnell zu unserer ersten "Reise" kommen. Am Freitag (müsste der 14. gewesen sein) fuhren wir mit sechs weiteren Studenten und zwei gemieteten Autos die Great Ocean Road entlang. Der SpezialBericht wird in den nächsten Stunden/Tagen kommen. Und auch am Sonntag, dem 16., hatten wir ein spezielles Erlebnis: wir waren bei der Formel 1 hier in Melbourne. Auch dazu wird ein Beitrag folgen.

Anschließend in der Woche noch weiterhin in die Uni gegangen und pünktlich am Mittwoch nach der letzten Vorlesung vor Ostern ging es ab in das Flugzeug nach Sydney. Dort, in dieser einmaligen Metropole, verbrachten wir vier wundervolle Tage mit einmaligen Erlebnissen, was ich auch in einem weiteren Beitrag noch genauer beschreiben werde. Es war wirklich umwerfend! Letzten Sonntag kamen wir zurück und dies war der Start in mein 2-wöchiges "Spring-Break" - allerdings habe ich wenig Freizeit, da ich tagsüber eine Ausbildung für meinen künftigen Nebenjob hier in Melbourne mache. Was dies ist, verrate ich Ende kommender Woche.

Und so waren die letzten drei Wochen so schnell vergehend und wundervoll, wie ich es mir gar nicht hätte vorstellen können. Leider, so muss ich sagen, rennt die Zeit und man fragt sich: wo ist sie hin? Doch wird mich dies nicht aufhalten, die kommenden 8 Tage weiterhin so zu genießen wie die vergangenen 24. Mal sehen, was wir noch erleben werden. Auch wenn dies eigentlich egal ist, denn eins ist klar: schön, wird alles sein, egal was wir machen!

Damit möchte ich mich zunächst bei euch verabschieden. Ich versuche, im Laufe des Tages noch einige Bilder hochzuladen. Allerdings muss ich es schaffen, wenn das Internet mal wieder schneller ist. Es ist nämlich sehr hartnäckig und langsam...

Einen wunderschönen Samstag wünsch ich euch allen! Ich werde ihn haben, das weiß ich bereits jetzt :)

Donnerstag, 6. März 2008

Wer suchet, der findet…oder doch nicht?!? Die Erlebnisse der letzten Tage inklusive Wochenende Nummer III

Nach etwas längerer Pause melde ich mich nun mal wider bei euch. In den letzten Tagen hatte ich viel zu tun, daher konnte ich mich nicht eher melden. Ich werde jetzt gleich einen Rückblick über die komplette letzte Woche geben, diesmal wahrscheinlich nicht so ausführlich wie zuletzt. Allerdings hoffe ich, dass ich nun wieder in den gewohnten zwei- beziehungsweise drei-Tage-Rhythmus reinkomme. Also dann, wollen wir mal…
Die letzte Woche war wieder eine sehr abwechslungsreiche Woche. Immerhin hatte ich meine ersten Vorlesungen, wie ich bereits im Beitrag zuvor berichtet habe. Doch nicht nur die Vorlesungen hatten zur Folge, dass ich permanent unterwegs war. Auch unsere Unternehmungslust führte dazu, dass ich rund um die Uhr auf Achse war.
Der Dienstag war ganz im Zeichen meines Umzuges. Ich blieb recht lange in meinem Bett liegen, surfte noch einige Stunden im Internet und machte mich dann auf zum Zug nach Footscray. Dort angekommen, wurde mir alles gezeigt, was ich in meiner Wohnung kennen muss. Da allerdings das Wetter richtig gut war (so wie übrigens jetzt gerade auch), verabredeten wir uns zum Beach. Ein wenig Bewegung, Wasser und Sonne später verbrachte ich dann meinen ersten Abend in meiner neuen Wohnung.
Nachdem dann am nächsten Tag, Mittwoch, der Weg nach Sunbury auf dem Programm stand, wollten wir wenigstens abends noch etwas Freizeit haben. Gesagt, Getan! An diesem Abend war zum letzten Mal der Abendmarkt auf dem Queen Victoria Markt, einer in allen Reiseführern beschriebenen Attraktion. Frei nach dem Motto „was stören mich schon die Blicke der anderen“, genossen leichtbekleidete Menschen Massagen, wurden Leichtgläubige beim Kartenlegen beraten oder priesen Händler mit allen Mitteln der Kunst ihre Speiseköstlichkeiten an. Anschließend „versumpften“ wir noch in der Transport-Bar auf dem Federations Square (also gut, versumpfen ist übertrieben, aber es passt einfach besser in den Wortfluss). An diesem Abend entstanden auch die drunter abgebildeten Bilder (wie immer gilt: einfach draufklicken und schon öffnet sich das Album ;) ).

Queen Victoria Market


Der Donnerstag war so ein typischer Tag in Melbourne: wenig gemacht, aber viel Zeit verbraucht. Ich traf mich mit Christian in der Stadt und es standen einige „Besorgungen“ auf dem Programm. Wenige Aktionen später, allerdings VIEL Zeit später, ging es dann in die Bibliothek. Ganz vorbildlich haben wir uns um einen Kurs gekümmert. Ok, wir haben es gemacht, weil wir Geld sparen wollten, aber immerhin haben wir uns mit dem Kurs beschäftigt (wir kopierten 200 Seiten aus einem Buch, da wir so nur 12$ bezahlen mussten anstatt 95$ beim Kauf). Und wie es so ist, einen Blogeintrag später und wieder etwas mehr vergangene Zeit, waren es 6 Uhr und die Welcome Party für alle Exchange-Students begann. Hier galt es, so viel wie möglich an Flüssigkeit in den nächsten zwei Stunden zu sich zu nehmen (war nämlich kostenlos) und währenddessen noch einige Gespräche mit anderen Studenten führen. Die sich im Körper leicht ausbreitende „Flüssigkeit“ führte zu einer ungewohnten Leichtigkeit, sich auf Englisch zu unterhalten. Ich war erstaunt! :)
Nach dem Ende im 17. Stock des City-Campus ging es auch an diesem Abend weiter in der Transport-Bar. Diesmal begleiteten mich dann meine Mitbewohner auf dem Weg nach Hause (musste ich doch noch tags zuvor alleine den langen Weg ins entfernte Footscray antreten.
Um nun doch etwas schneller auf den Punkt zu kommen, fasse ich das Wochenende in einem Absatz zusammen (ich merke schon, ich komme schon wieder ins Schreiben…). Am Freitag stand mal wieder ein Barbecue-Abend auf dem Programm, der sich dann noch im Studentendorf auf einer „Beachparty“ verlängerte. Diese floppte allerdings, da wir nach einer Stunde Teilnahme gleich wieder gehen konnten…da geht man schon einmal auf Partys, und dann das! Am Samstag wollte ich dann endlich mein großes Vorhaben für Melbourne in die Tat umsetzen: Sport treiben. Und so entschloss ich mich, einfach mal loszulaufen. 50 Minuten später und 7 Kilometer mehr meinen Füßen zugemutet, war ich dann wieder zurück und fühlte mich…wie sagt man…Wohl! Doch damit nicht genug. Nun war es Zeit (ich glaube, 15 Uhr) für den Strand und so schwang ich mich in die Trams und Trains und wühlte mich durch den Großstadtjungel namens Melbourne. Abends ging es dann auch noch auf eine Hausparty und anschließend bekam ich noch die große Möglichkeit, Pinguine zu fotografieren. Na, ließ ich sie mir entgehen? NEIN :) Der Sonntag ist einfach zusammenzufassen. Auf tolles Wetter folgt ganz viel Strand!
Was dann folgte, war ähnlich zu Montagabend. Ich war zu Hause und genoss die Entspannung. Ach ja, einen Heimatanruf, den gab es auch! Und so verbreitete sich die große Freude über die neuesten Auskünfte von zu Hause auf den Rest meiner Stunden am Sonntag. Was mir auch an diesen beiden Abenden wieder auffiel: als ich im Bett war, begann die Suche. Die Suche nach der Zeit, die so schnell weg war, ohne überhaupt begonnen zu haben…aber so ist das, hier in Melbourne.

Hier kommen dann morgen noch weitere Bilder hin...

Und dann war da noch der Dienstag. Der Tag, an dem es endlich geschehen sollte. Eine Woche wartete ich bereits darauf. Sehnsüchtig. Eine Kraft in mir bäumte sich auf und flehte, ja wimmerte regelrecht nach „ihm“. Und dann schaffte ich es endlich: ich ging einkaufen (denn schließlich musste ich jetzt endlich einkaufen, bekam ich doch den nächsten Tag, demnach heute, den großerwarteten Besuch und ich wollte ja nicht ohne Kühlschrank dastehen…wie sieht das denn aus *tststs*). Und auch so bekam ich den Tag rum (ok, abends machte ich dann auch noch was für die Uni und so gingen weitere drei Stunden vorüber).
Es lässt sich also feststellen: ich bin viel beschäftigt. Und versteht mich nicht falsch. Ich gammle hier nicht einfach so rum. Nein, ich mach schon vernünftige Dinge. Doch irgendwie wird man einfach das Gefühl nicht los, dass sich der Südhalbkugel schneller dreht als die Nordhalbkugel. So scheint mir…irgendwie -_-
Nun denn, jetzt ist der große Besuch endlich da. Lange habe ich darauf gewartet, heute Morgen ist sie gelandet. Ich freue mich auf die nächsten Wochen. Was da so alles auf mich zukommen wird…ganz viele neue Erlebnisse! So sitze ich nun hier, in meinem Zug aus Sunbury nach Footscray, und freue mich einfach riesig auf die nächsten Tage. Ein schönes Ende für diesen Text, wie ich finde. Und damit will ich es auch belassen! Mehr gibt es dann in den nächsten Tagen von mir. Vielleicht gibt es auch mal wieder was von euch…?! Ich würde mich freuen!
Und so verbleibe ich, gerne an euch alle denkend, hier in meiner eigenen Welt…hier, in Australien. Seid gegrüßt :)

Samstag, 1. März 2008

Sport Tours and Team Itiner-was? Meine Vorlesungen...

Der Titel ist nicht ohne Grund gewählt: sofern ich irgend jemandem erzählt habe, welche Kurse ich hier belege, kam meistens gleich bei meinem zweiten Kurs die Frage, was sich dahinter verbirgt. Darüber werde ich euch heute mal "aufklären" ein bisschen erzählen, was so in den Vorlesungen auf mich zukommt. Eines vorweg: ich freue mich darauf!

Meine Vorlesungswoche beginnt Montag 15 Uhr (drei Stunden später endet dann der erste Wochentag schon wieder). Ab da stehen drei Stunden "Strategic Sport Marketing" auf dem Programm. Dieser Kurs ist ein Postgraduated Course, was so viel bedeutet wie: wie dürfen ihn eigentlich nicht belegen, da ich Undergraduated bin. Doch nachdem wir uns die Erlaubnis aus Deutschland holten, diesen sehr interessanten Kurs zu belegen, haben wir uns voller Vorfreude hineingestürzt. In diesem Kurs werden sehr viele Dinge kombiniert, die ich in den letzten Semestern bereits schon einzeln hatte. Es verspricht also viel Spaß. Auch die Arbeit kommt nicht zu kurz: wir müssen zwei Essays schreiben (einmal 3 Seiten und einmal 6 Seiten) und eine kreative Marketingarbeit abgeben. Außerdem sollten wir uns ein Buch kaufen, verzichteten dann allerdings auf die 95 $ (60€) und haben stattdessen 200 Seiten für 13 $ kopiert. Selbst ist der Mann, sag ich da :) Dieser Kurs findet auch gleichzeitig auf dem interessantesten Campus der Victoria University statt: im 11. Stock, mitten in der Stadt. Leider haben wir keine Fenster - obwohl, dann könnte ich mich nicht konzentrieren. Daher: glücklicherweise haben wir keine Fenster...!

Nach einem Tag Pause geht es dann bei mir Mittwochs weiter in Sunbury.

-kleiner Exkurs: Zur Entfernung könnte man folgendes sagen: wenn ich in Dresden am Sportforum wohnen würde, dann hätte ich Montags (City Flinders Campus) am Flughafen Uni. Mittwochs, wenn ich in Sunbury bin, müsste ich nach Meißen fahren und Freitags, Footscray Park Campus, wäre am Hauptbahnhof. Vielleicht habt ihr dadurch eine kleine Vorstellung davon, dass die Wege hier nicht ganz die kürzesten sind.-

Leider müssen wir da auch immer recht zeitig aus dem Bett, da ich beispielsweise 25 Minuten mit der Bahn fahre und anschließend noch weitere 20 Minuten laufe. Christian hat nochmals 30 Minuten mehr Bahnfahrt vor sich und bei Julian sind es 15 Minuten mehr. Warum tun wir uns das überhaupt an? Ganz einfach: in Sunbury sind die ganzen tollen Sportkurse. Und so starten wir den Mittwoch 9 Uhr mit "Sport Tours and Team Itinerary" Planning. In diesem Kurs geht es mehr um Tourismus, als um Sport. Doch wie uns Jogi und Jürgen bereits vor der WM beigebracht haben: ein guter Sportler muss auch einen Blick für seine Umwelt haben und wissen, in welchem Land er gerade ist, welche Kulturen da vorherrschen und ähnliches. So liegt es an Julian und mir, den Kurs per 90-minütigem "Vortrag" nach Deutschland zu entführen. Wir sollen eine Reise planen, die sich hauptsächlich um Sport dreht, allerdings auch alles andere von Deutschland aufzeigen soll. Ich denke, dass dies ein großer Spaß wird. (alle anderen müssen dies auch machen, Land ist egal, aber wir haben uns logischerweise Deutschland ausgesucht). Dieser Kurs geht zwei Stunden. Nach zwei Stunden Pause geht es dann für weitere zwei Stunde weiter mit dem Kurs "Sport and the Media". Hier kommt es in den nächsten Wochen darauf an, viele Texte zu lesen, zu schreiben, viel zu sprechen und alles über Public Relations Arbeit im Bereich Sport zu erfahren. Im Prinzip ist dies nichts Neues für mich, da ich dies bereits hatte, doch gerade in englischer Sprache eine ganz besondere Herausforderung für mich. Gerade in diesem Kurs lege ich viel Hoffnung, dass sich mein Englisch deutlich verbessern wird. In diesem Fach werden wir immer wieder im Semester Texte schreiben, die anschließend bewertet werden.
Beide Kurse sind übrigens beim gleichen Dozenten. Ich würde ihn mal als Kauz bezeichnen - er ist etwas merkwürdig. Zwischen "total lieb" und "ein bisschen mit Macken versehen" trifft eigentlich alles auf ihn zu. Aber es macht Spaß!

Nach einem weiteren freien Tag - wir haben NUR zwei freie Tage, das ist echt schlimm, wenn man die anderen betrachtet, die meist drei freie Tage haben :P ;) - haben wir Freitagmorgen im bereits von mir örtlich beschriebenen Footscray Park Campus Vorlesung. Aufgrund der Lage könnte man sagen: ein Heimspiel! Ca. 20 Minuten Fußweg sind es für mich bis zur Uni. Das Fach, was da auf mich zukommt, sind die so genannten "Olympic Studies". Wer mich kennt, wird wissen: was gibt es schöneres für mich, als sich stundenlang über die Olympischen Spiele zu unterhalten. Ein Traum! Wir werden alles erfahren, was es über die Olympischen Spiele der Neuzeit zu erfaren gibt. Dazu noch hier und da drei kleine Tests und noch ein zusätzlicher Vortrag und abgeschlossen ist auch das vierte Fach.

Wie ihr seht, habe ich mit meiner Wahl anscheinend ein glückliches Händchen gehabt. Die Kurse versprechen alle viel Spaß und neue Erkenntnisse im Bereich Sport, Tourismus, Medien und Marketing. Wenn das mal nicht auf meine Vorlieben wie die Faust aufs Auge draufpasst...!

Soviel zu meinen Kursen, demnächst mehr von mir mit einem Wochenrückblick!

Ganz liebe Grüße an die "Daheimgebliebenen"!

Donnerstag, 28. Februar 2008

Das Warten hat ein Ende! Meine Wohnung...

Nach langem Warten auf DEN Post über meine Wohnung kann ich euch nun beruhigen: hier ist er! Ich habe endlich eine Wohnung gefunden (ok, die Nachricht ist nun auch bereits einige Tage alt, allerdings wohne ich erst seit zwei Tagen in ihr). Ich werde nun versuchen, euch den Weg, hin zu dieser Wohnung zu schildern.

Gleich nach unserer Ankunft machten wir uns auf das in Dubai gebuchte Hostel. Doch bereits da zeigte sich, dass die Thematik "Wohnung" beziehungsweise "Unterkunft" in Melbourne doch etwas anders sein wird, als wir es von heimischen Gefilden gewohnt sind. Das Hostel, welches laut Anzeige 24 Stunden Check-In hat, hatte einfach zu. Das sagte man uns, wo wir gerade, morgens 6 Uhr, in Melbourne waren...wir sollten noch 5 Stunden warten, dann würde es öffnen...Also gut, Gepäck im Bahnhof eingeschlossen und ab in die Stadt.

Zwei Tage später dann das nächste "Fiasko". Hatten wir doch vergessen, unser Hostel zu verlängern und somit keine Unterkunft mehr (wir buchten nur für zwei Nächte in Dubai, da wir, blauäugig wie wir nunmal sind, dachten, eine Unterkunft nach einem Tag zu bekommen...tststs). Also hieß es: Sachen packen, Hostel suchen, Gepäck abstellen und dort weiter wohnen. War ja auch ganz einfach, so im heißen Spätsommer Australiens, mitten zum Samstagnachmittag...zwei Stunden später fanden wir dann doch noch ein weiteres und nahmen uns vor, dass dies der letzte Umzug sein sollte. Schließlich wollten wir ganz schnell eine Unterkunft finden... :O (wie wir so sind)

Aus ganz schnell wurde dann für mich etwa eine Woche...Doch diesmal lagen die Gründe nicht bei uns! Wir hatten nämlich gleich mehrere Wohnungen! Dachten wir jedenfalls... Die erste hatten wir Dienstag. Wir schauten uns im schönsten Viertel der Stadt eine Wohnung an - und beschlossen, diese zu nehmen. Voller Eifer und Übermut gingen wir zurück zum Makler, wo dann schnell die Ernüchterung kam. Wir könnten sie nur nehmen, wenn wir 12 Monate bezahlen würden. Puff! Die erste Seifenblase war zerplatzt!

Einen noch größeren Schritt in Richtung eigene Wohnung machten wir dann am Dienstag. Für einen sensationellen Preis, mit sensationeller Ausstattung, in richtig guter Wohnlage. Ohne langes zögern sagten wir sofort zu. 18:30 Uhr. Zur Feier des Tages gab es gleich eine extra große Pizza, Postkarten und ein Bierchen. Obwohl, zum Bierchen kamen wir gar nicht mehr. Dieses hatten wir uns für abends vorgenommen. Und genau da, abends, kam ein Anruf. 21:30 Uhr: "Entschuldigung, blabla, Wohnung doppelt vermietet, blabla, es tut uns Leid, blabla, Sorry!" Da standen wir nun - beziehungsweise saßen - und hatten die so für toll gehaltene Wohnung plötzlich verloren. Einfach so. Puff! Die zweite Seifenblase war zerplatzt. Dies war dann auch der Zeitpunkt an dem ich beschloss, am nächsten Tag definitiv eine Wohnung zu nehmen! DEFINITIV!

Und dann war es jener Donnerstag, der mich zum "Erfolg" verdammte. Und so gingen wir auf die weite Suche nach jener, für mich passenden Wohnung. Und siehe da: Licht, am Ende des Tunnels! 14 Uhr schauten wir uns dann die nächste Wohnung an (nachdem ich das Wohnheim (oder besser "Wohndorf") ablehnte) und ich beschloss, diese zu nehmen. Alles war für mich in Ordnung, der Preis passte, die Lage auch. Roger! Ich konnte erst am 01.03. einziehen, doch das störte mich nicht. Irgendwie wollte ich das schon schaffen. So schlief ich von Samstag bis Dienstag bei zwei hier kennen gelernten Deutschen, die mir glücklicherweise Asyl gewährten. Sehr, sehr nett! Und dann kam da noch diese SMS am Sonntag. "Hey, Wohnung in Pilgrim Street. Noch interessiert?" Meldete sich meine schon künftige Vermieterin, ob ich schon eher, allerdings in eine andere Wohnung einziehen wollte. Klar wollte ich! (Die Wohnung hatten wir uns bereits am ersten Tag angeschaut. Ich hätte es also einfach haben können...). So machten wir einen Termin für Montag und Bingo, ich hatte sie! Definitiv.

Und nun zur Wohnung: ich wohne nicht wirklich in einer Wohnung wie beispielsweise in Iserlohn. Man muss sich dies anders vorstellen. Es ist ein Wohnviertel, mitten in Footscray. Alle Häuser bestehen aus nur einer Etage, auf der mehrere Zimmer sind. Und so kommt es, dass im ersten Zimmer rechts ein chinesisches Pärchen seine Tage verbringt, im ersten Zimmer links ein Pärchen mit Kleinkind und dann kommen zwei Räume, in denen einmal links zwei Deutsche wohnen und rechts, ja wer wohl? Richtig, ICH! Außerdem wohnt noch ein weiterer Deutscher in einem weiteren Zimmer. Das Pärchen mit Kind wird bald ausziehen und dafür kommt wohl eine australische Studentin rein. Mein Zimmer ist, ich schätze mal zwischen 16 und 25 qm groß und es ist recht gemütlich, wie die Bilder zeigen werden. Ich habe ein Bett, einen Schreibtisch, einen Schrank, eine Kunstblume und Teppich. Nebenan ist die Küche, dann eine Waschmaschine und ein Bad. Außerdem gibt es noch einen "Garten". Toll :)

So, alles weitere seht ihr nun auf den Fotos. So, nun wisst ihr es. Was fehlt? Richtig:

Markus Jaensch
58 Pilgrim Street
Seddon 3011


Meine Wohnung

Mittwoch, 27. Februar 2008

Momentaufnahme einer Gesellschaft - oder doch besser einer Ansammlung von Individuen?

Gestattet mir heute neben meinen üblichen Reise- und Erlebnisberichten auch einige weiterblickende Kommentare in meinem Blog. Denn für mich zählt in Australien nicht nur die Ruhe, das Studium und das Land, vielmehr wollte ich auch endlich einmal abschalten vom stressigen Alltag sowie (und dies ganz besonders) Kraft sammeln für alle kommenden Aufgaben ab September. Und wenn man sich dies vornimmt, kommt es ganz automatisch, dass man sich Gedanken über dieses und jenes macht. Mal mehr, mal weniger. Ich möchte nun einfach hier die Möglichkeit nutzen, dies aufzuschreiben und von meiner Seele loszuwerden. Alles folgende bezieht sich größtenteils auf die Deutsche Gesellschaft, da mich Wesensmerkmale jener Vereinigung von Menschen in den letzten Monaten und Jahren immer mehr aufgeregt haben...

Ich frage mich oftmals, 'was ist das für eine Gesellschaft, in der sich jeder selbst der Nächste ist?' Betrachten wir doch einfach mal uns und unsere Mitmenschen. Was fällt auf? Auf Arbeit, in der Uni, in der Freizeit - alles ist durchwandert von Individuen, die ein Wesensmerkmal ganz besonders ausgeprägt haben: den Egoismus. Immer wieder fällt der (mittlerweile nicht mehr erschreckende, nur noch ernüchternd daherschauende Blich) auf meine Mitmenschen, die sich gerade wieder selbst in Eigenlob und Ignoranz der Mitmenschen überschlagen haben. Sie fühlen sich stark. Und toll. Als sei es eine Heldentat, sich selbst als das Größte zu sehen. Ist es denn das wirklich? Sollte es tatsächlich dazu gekommen sein, dass sich der Lebenswert so verändert hat? Oftmals sitze ich da oder laufe durch die Gegend und beobachte meine Mitmenschen und frage mich, wo sind Werte wie Kameradschaft, Freundschaft oder Vertrauen geblieben? Ist es wirklich so "cool", ohne dies zu leben und sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen?

Dabei stellt sich mir auch die Frage: Was zählt eigentlich ein Wort, wenn es morgen wieder gebrochen wird. Es geht ja einfach, Freundschaft ausdrücken. Ich sage "einfach", du bist mein "Freund". Doch wie groß ist die Bedeutung, dieser Aussage? Was denkt ihr? Kommt ihr auch auf jenes Nichts... Hinter Aussagen stehen Taten und Gesten - alles andere kann in der heutigen Zeit nicht mehr zählen. Worte sagen nur noch wenig - die Taten sind es, die etwas liebenswert machen! Doch anstatt sich dies zu verdeutlichen, beschäftigen sich "mächtige" Menschen viel mehr damit, einen Schuldigen zu suchen. Politik, Medien, Erziehung. Jeder wird genannt, natürlich niemand von sich selbst (man könnte ja ehrlich sein, sich beschmutzen...IIIIHHHH, wie menschlich...). Vielmehr macht man mittlerweile einen richtigen Wettkampf daraus, auf den anderen zu schießen. Frei nach dem Motto: "Ich war's nicht! Du warst es!" Wem kommen diese Worte auch bekannt vor aus seiner Kindergartenzeit? Bitte melden... Man könnte auch sagen, dass ja Herbert Grönemeyer auch gesagt hat, 'Kinder regieren die Welt'. Doch Kinder entschuldigen sich gegenseitig, wenn sie etwas böses gemacht haben. Doch die "Großen"? Genau dies ist nun das, was mittlerweile die Gesellschaft bestimmt. Ignoranz der Realität. Wieso den Schatten auf dem eigenen Gebiet ertragen, wenn die Sonne auf dem anderen scheint? Ist doch einfach, man muss nur dort hingehen, schon ist der Schatten weg...

Ich habe es glücklicherweise (und dafür bin ich sehr dankbar) vermittelt bekommen, seinen Mitmenschen zu schätzen. Mir wurden Werte beigebracht. Ein Wort, was heute teilweise gar nicht mehr bekannt ist. Stattdessen wird es cool als Value bezeichnet... kein Wunder, dass der Zusammenhang vom Wort "Werte" mit der Wortgruppe "etwas wert sein" nicht mehr erkannt wird und daher auch der Sinn verfällt. Aber wir sind "cool", schließen wir uns an...

Es ist schwer, diese Situation zu akzeptieren. Es macht mich wütend. Doch was bleibt übrig, als der tägliche Kampf, sich einer Anpassung zu erwähren? Immerhin: wir sind uns im Reinen. Das ist mir was wert. Viel sogar! Mit diesem Hintergrund bekommt ein sehr guter Song (von Ich+Ich) eine noch bessere Wirkung. Der Text drückt, mit ein bisschen Phantasie und den entsprechenden Gedanken, genau diesen Zustand aus. Ein Wandel zwischen Schein und Sein - der klappt, so lange man die Grenze ziehen kann. Aber was, wenn sie verschwunden ist? Lest einfach den Text. Vielleicht erkennt ihr meinen Zusammenhang. Jedenfalls ist er für mich da.


Ich bin seit Wochen unterwegs und trinke zu viel Bier und Wein.
Meine Wohnung ist verödet, meinen Spiegel schlag ich kurz und klein.
Ich bin nicht der, der ich sein will und will nicht sein, wer ich bin.
Mein Leben ist das Chaos, schau mal genauer hin.
Ich bin tierisch eifersüchtig und ungerecht zu Frauen.
Und wenn es ernst wird, bin ich noch immer abgehauen.
Ich frage gerade dich: Macht das alles einen Sinn?
Mein Leben ist ein Chaos, schau mal genauer hin.

Und du glaubst ich bin stark und ich kenn den Weg.
Du bildest dir ein, ich weiß wie alles geht.
Du denkst ich hab alles im Griff und kontrollier was geschieht.
Aber ich steh nur hier oben und sing mein Lied.

Ich bin dauernd auf der Suche und weiß nicht mehr wonach.
Ich zieh Nächte lang durch Bars, immer der, der am lautesten lacht.
Niemand sieht mir an, wie verwirrt ich wirklich bin.
Ist alles nur Fassade, schau mal genauer hin.

Und du glaubst ich bin stark und ich kenn den Weg.
Du bildest dir ein, ich weiß wie alles geht.
Oh, Du denkst ich hab alles im Griff und kontrollier was geschieht.
Aber ich steh nur hier oben und sing mein Lied.
Ich steh nur hier oben und sing mein Lied.

Stell dich mit mir in die Sonne oder geh mit mir ein kleines Stück,
ich zeig dir meine Wahrheit für einen Augenblick.
Ich frage mich genau wie du, wo ist hier der Sinn.
Mein Leben ist ein Chaos, schau mal genauer hin.

Und du glaubst ich bin stark und ich kenn den Weg.
Du bildest dir ein, ich weiß wie alles geht.
Du denkst ich hab alles im Griff und kontrollier was geschieht.
Aber ich steh nur hier oben und sing mein Lied.
Ich steh nur hier oben und sing mein Lied.


Bitte seht diesen Beitrag weder als Nörgelei noch als Unwohlsein hier in Melbourne. Es fällt einfach alles umso mehr auf, wenn man das Leben hier betrachtet und sich an das Leben in Deutschland erinnert oder "die Deutschen" hier betrachtet. Die Ignoranz und der Egoismus ist da - und daher wollte ich das einfach mal aufschreiben und los werden. Nicht mehr und nicht weniger. Bald gibts Neues hier aus Melbourne.

Habe fertig...

Dienstag, 26. Februar 2008

von Heimatklängen und Realitätverlust - Wochenende II in Melbourne

Einen herzlichen Gruß zum heutigen Dienstag!

Während die meisten von euch gerade genüsslich im Land der Träume vertieft sind und von Flugzeugen, Urlaub oder sonstigen Träumen, sitze ich (noch im Schlafsack) im Bett meiner momentanen Unterkunft. Ich hatte bis jetzt noch keine Lust aufzustehen, was sich aber nach dem Veröffentlichen dieses Post's ändern wird. Ich ziehe nämlich nachher in meine Wohnung - oder besser gesagt: in meine Behausung... Aber dazu später (heute Abend) mehr.

Denn vorher möchte ich wieder etwas über meine Erfahrungen und Erlebnisse des letzten Wochenendes schreiben. Ihr wollt ja schließlich wissen, was hier los ist/war und sein wird...also dann, schreiben wir mal los...

Zugegeben: ich habe schon abwechslungsreichere, spannendere und schweißtreibendere Wochenenden in meinem Leben erlebt. Doch dies soll nicht heißen, dass dieses, ganz besondere Wochenende (es war das 2. in Melbourne :) ), nicht minder schön war. Im Gegenteil: ich habe endlich, endlich, endlich mal Dinge machen können, die ganz zu meiner Entspannung beigetragen haben und seit langem mal gar nichts mit Stress zu tun hatten. Ich denke, jetzt bin ich endlich angekommen!

Nachdem ich am Freitag meinen Beitrag über die Merkwürdigkeiten Australiens verfasst hatte...

- Edit meint: Eine weitere Merkwürdigkeit ist das Geld. Dieses gibt es nicht als Papierschein, sondern als Plasteschein mit durchsichtigem Fenster. Außerdem gibt es zwar Cent-Beträge, doch wird beim Einkauf immer auf- oder abgerundet. Dazu passt, dass das kleinste Geldstück die 2-Dollar-Münze ist und das größte, mit gut vierfacher Größe, das 50-Cent-Stückchen ist. Bilder vom Geld folgen... -

...verwickelten wir (Julian und ich) uns noch in ein recht langes Gespräch mit Emily (zuständig für die Auslandsstudenten), plauderten über Gott und die Welt (demnach praktisch über uns :D ) und ergatterten uns noch hilfreiche Tipps zum Vertreib der Freizeit am Wochenende. Anschließend hatten wir eigentlich vor, uns das Cricket-Spiel Australien-Sri Lanka per Public Viewing anzusehen, doch unser alles überstimmender Magen überredete uns dann doch zum Kochen der Köstlichkeit Penne al Napoli, besser bekannt als Nudeln mit Soße. Jene Bezeichnung würde uns allerdings nicht als diese Art von studentischem Starkoch auszeichnen, die wir nun schließlich sind. Köstlich, sag ich euch! :) Gut gestärkt ging es dann gegen 21 Uhr in das nächtliche Treiben und wir mischten uns ganz Keck und die heimischen Melbournians. Mittlerweile nicht weiter zu zweit - unsere Combo bekam Zuwachs von weiteren 6 Deutschen. Zunächst probierten wir das ach so köstliche australische Bier in einem Pub, in dem anschließend (oder besser: bereits während dessen) Live-Musik begann. Ein Ort, an dem ich es ohne weiteres mehrere Stunden hätte aushalten können. Doch die unübersehbar nicht ganz befriedigte deutsche Masse ( ;) ) wollte noch weiter - abdancen, im Fachjargon - und so schloss ich mich zunächst etwas grummelnd, aber doch willig, die Stadt weiter kennen zu lernen, an. Es ging in einen Club, der seine Location auf dem Dach eines 5-stöckigen Hauses hatte. Über eine verwinkelte, anrüchig wirkende Hintertreppe hinein in die Idylle! Der Ort war wirklich gut und so übertünchte der tolle Blick auf die Skyline und den Yarra River die oftmals eher zweitklassige Musik.

Samstag war mein Auszug aus dem Hostel und so traf ich mich mit Christian in St. Kilda gegen Mittag. Nach ein bisschen Internet, einem guten Steak unter dem Gespräch, ob es nun wirklich 40° draußen seien, brachen wir wieder auf in Richtung Innenstadt. Lasst mich kurz noch was zu den 40° sagen: Christian verkündetet Freitagabend, ganz zu unserem Erstaunen, dass es Samstag 40° werden sollten. Sein Onkel hätte ihm dies erzählt. Ich demnach ganz frohmutig mit Badesachen und extrem leichter Bekleidung ab in die Stadt und in Richtung Strand und Christian. Ein leichtes Wackeln der Muskulatur, andere würden es als Kältezittern bezeichnen, erinnerte mich immer wieder daran, dass die 40° wohl doch nicht ganz erreicht wurden (beim Blick in den Himmel musste ich mich auch unweigerlich fragen, ob denn die Sonne neuerdings weiß ist und über 70% des Himmels verteilt ist...). Auch der Wetterbericht erzählte alles - aber 40°??? Nunja, sein Onkel klärte mich dann auf: 20° morgens, 20° abends. Christian brauchte zwar noch zwei weitere Versuche, doch dann war klar: er wurde hinterhältigst reingelegt und verbreitete diese Gemeinheit auch noch ganz unverschämt! Frechheit! Aber ok, so sollte es dann einfach sein. Was wir machten? Ab in die Stadt, Karten geholt und mitten hinein in den Botanischen Garten zum Skat spielen. Dabei zeigten die Jungs, wer das Skatspiel erfunden hatte und ließen Jessi (eine dieser 6 Deutschen) nicht den Hauch einer Chance! Ehre gerettet, sag ich da nur -.-! Am Abend ging es dann zunächst zu Jessi und Malte, jene zwei, die mir die letzten 3 Nächte Asyl gewährten und mir einen Platz zum Schlafen gaben (hätte sonst wirklich die Brücke herhalten müssen???^^). Anschließend ging es quer durch die Stadt nach St. Kilda, genau an den Strand, in eine, sagen wir Musik-Bar. Und das was da war, war klasse! 14 Bands an einem Abend in zwei Räumen, alles umsonst und auch so nicht gerade das Teuerste in Melbourne (ich glaube, ich gewöhne mich langsam an die Preise). Es folgten 4 Stunden mit Rock, Hard-Rock, HipHop und anderen Klängen lokal ansässiger Bands. Erstaunlicherweise muss ich sagen, dass mir alles sehr gefallen hat! Schließlich ging es dann irgendwann nach "Hause" und nach den letzten 20 Minuten Bundesliga genauso erschöpft wie am Tag zuvor gegen halb 4 ins Bett.

Am Sonntag schlugen wir, Julian und ich, uns dann quer durch die Stadt nach einer Sports-Bar. Doch bald wurde eines immer gewisser: sollte hier tatsächlich Boxen zur besten Kaffee-Zeit kommen, aber niemanden interessiert es? Anscheinend ja! Denn wir fanden nichts und bis wir in der großen Welt des world wide web's einen Liveticker gefunden hatten, war der Kampf schon vorbei. Und noch ein bisschen hier die Zeit verbracht und ein bisschen da rumgesessen und schwuppdiwupp war es 20 Uhr und ich machte mich auf den Weg zu meinem Schlafplatz - Essen fassen ;) Manch einer wird das folgende nun als Wunder, gar als historischen Augenblick erfassen: Ja, ich habe mir WIEDER einen Salat gemacht. Mama, du kannst stolz auf mich sein! :) Wir schauten noch einen Film (Frauenfilm...Der Teufel trägt Prada...ich ließ mich überreden...-_-) und dann nahm ich noch Kontakte mit bestimmten Satelliten auf, um "nach-Haus-(zu)telefonieren". Auch da war meine Schlafenszeit nicht wieder vor 3 Uhr - aber ich konnte ja ausschlafen!

Gestern dann hab ich vormittags (ok, es war auch schon 12 Uhr) meine Wohnung klar gemacht und anschließend ging es in die Stadt zur ersten Vorlesung (doch darüber dann am Ende der Woche mehr, dann hab ich alles erlebt und kann über alles einen Kommentar abgegeben). Am Abend, nach der Vorlesung, traf sich unsere Deutschland-Crew wieder zum BBQ (Barbecue) am River und es gab einen historischen Moment: Tiefe Erinnerungen wurden aufgefrischt. So hatten wir doch tatsächlich einen Aldi gefunden mit Deutschem Bier. Und nicht irgendeinem: WERNESGRÜNER! Die Heimat sei gegrüßt! (allerdings schmeckte dies nicht wie Wernes, eher wie Malzbier...). Und passend dazu gabs dann auch gleich Herbert G als musikalische Untermalung. Welch Abend! Auf dem Rückweg zur Trainstation hab ich dann noch fast ein Opossum streicheln können, so nah war es. Einfach putzig diese Tierchen!

Nun noch ein Kommentar am Rande, passend und abgestimmt auf meine Überschrift. Warum Realitätverlust? Irgendwie verliert man den Respekt vor Entfernungen, wenn man so eine weite Reise mitgemacht hat. Da setzt man sich 20 Stunden in einen länglich-runden Metallkasten und was kommt raus? Man ist am anderen Ende der Welt. Unfassbar! Auch die Entfernung nach Deutschland oder jeden anderen Ort auf der Welt wird durch den täglichen Gebrauch von Internet total verändert. Es ging alles so einfach...Flug buchen, losfliegen, aussteigen. So ganz entgegen meiner Erwartungen...Ist das real? Oder fühl ich das nur so? Wie ist das an anderen Punkten der Erde? Ich bin doch nur nebenan, veralbert mich doch nicht! Oder etwa doch nicht? Was die Zeit so mit sich bringt, wie schnell sich alles dreht...unglaublich!

Ich bin dankbar!

Ganz liebe Grüße!!!

Markus in der Welt

Ich habe gerade etwas ganz interessantes gefunden, was gut zu meinem Blog-Titel passt. Auf dem Weg, die Welt zu erobern, bin ich gerade bei 11% angelangt. Ich bin zuversichtlich, dass es im Laufe der Zeit noch deutlich mehr werden wird. Auf dieser Karte könnt ihr euch immer einen aktuellen Überblick darüber verschaffen, wie weit es bei mir bereits ist. Also schauen wir mal, wie dies in einigen Jahren aussehen wird. Hier ist bereits schonmal die Karte in der Übersicht: