Es ging los mit dem ersten Gruppenspiel der Deutschen gegen Polen. Ungünstiger weise gibt es in Melbourne einen „2-am-lockout“, was soviel bedeutet wie „nach-2-Uhr-ausschließen“ – auf Deutsch: kein Einlass nach 2 Uhr. Dies bedeutete für uns wiederum, Ausdauer zu beweisen. Da die letzte Bahn bereits 24 Uhr in die Stadt fuhr, trafen wir uns 9 Uhr, schauten die Aufzeichnung des Eröffnungsspiels und dann ging es direkt in die Stadt. Nach dem müden Kick der Ösis und der Kroaten war die Stimmung bei den polnischen Fans in der Taverne bereits auf Hochtouren, bei uns Deutschen dagegen lief es eher noch schleppend an. Doch dank „LU-LU-LU-LUKAS-PODOLSKI“ konnten wir recht schnell die Schmähgesänge von vor dem Spiel „Can you hear the Germans sing? NO, NO!“ schnell mit „Can you see the Polish win? NO, NO!” beantworten. Auch sonst war die Stimmung während des Spiels ziemlich gut – leider verabschiedete sich meine Stimme bereits vor der Halbzeit. Aber egal, gesungen wurde trotzdem.
Die Stimmung nach dem Spiel war gut und so kam es, dass sich jene 150 Deutsche vom ersten Spiel einige Tage später wieder trafen, mit dabei circa weitere 100. So ging es dann von Spiel zu Spiel weiter, bis die Gesamtzahl beim Halbfinale auf weit über 400 Deutsche anstieg. Der Hohepunkt war das 3:2 gegen Portugal, was wir wie im Rausch verfolgten. Unerschrocken wie wir waren, stürzten sich zwei meiner Mitbewohner gleich nach Abpfiff auf die Arbeit.
Glücklicherweise fanden wir auch noch ein anderes Pub, was den „2-am-lockout“ umgehen konnte. Dies wurde dann für Viertel- und Halbfinale unser Stammlokal und wir brauchten erst 4 Uhr in die Stadt fahren. Gleiches galt auch für das Österreichspiel sowie für das Finale – diese beiden Spiele verfolgten wir auf dem Federation Square via Großbildleinwand und Public Viewing. Im Prinzip waren die Spiele und die Erfahrung, nachts in Australien die Fußball-Europameisterschaft zu schauen, ein tolles Erlebnis. Leider fehlte der erhoffte Finalerfolg, doch dies machte uns nur bedingt etwas aus. Die Tage waren toll, es wurden neue Leute kennen gelernt und wir hatten viel Spaß. Das was leider auf der Strecke blieb, war Schlaf und ein geregelter Tagesablauf. Aber das machte nur bedingt etwas aus.
Im Folgenden seht ihr noch einige Eindrücke von den Spielen und den verschiedenen Orten.
Liebe Grüße,
euer Markus
Fußball Europameis |
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