Mittwoch, 25. Juni 2008

Neue Wege entdecken…

Nach wieder und wieder langer Zeit habe ich es nun geschafft, einige Beiträge zu verfassen. Der erste dieser Beiträge soll sich mit einer Sportart beschäftigen, die es fast nur hier in Australien gibt, daher auch der Name: „Australian Football Rules“. Also praktisch eine Mischung aus American Football und Rugby, nur mit neuen, anderen Regeln. Eben „Australian Rules“ (hier auch bekannt als „Aussi Rules“ oder als „Footy“).
Wir oder besser gesagt ich hatte in den letzten Wochen die Möglichkeit, bei mehreren Spielen des Universitätsbefreundeten Club, den Western Bulldogs, dabei zu sein. Das kam daher, dass ich Mitglied der Gym (oder Fitness Studio) bin und da gab es für Studenten der Victoria University eine kostenlose Mitgliedschaft, in Australien gemeinhin „Memberschip“ genannt, geschenkt. Und was macht man mit einer solchen Mitgliedschaft? Ganz klar: Spiele gucken! Mittlerweile sind es drei und ich muss sagen: es macht richtig Spaß, dabei zu sein.
Der Verein, den wir unterstützen, ist in den letzten Jahren ein wenig hinter seinen Erwartungen zurück geblieben. Doch mittlerweile sind die Bulldogs nach der Hälfte der Spiele auf einem hervorragenden dritten Platz, ganz knapp hinter den punktgleichen Tabellenführern angesiedelt. Nur eine Niederlage und ein Unentschieden stehen für Sie auf dem „Minus-Konto“. Und wie es so ist, wenn es mal läuft: dann läuft’s noch besser. Unmachbare Bälle gelingen, härtere Attacken werden schadlos überstanden, das Spiel haushoch gewonnen. So begeistert man schnell neue Zuschauer wie uns Greenhorns.
Doch was versteckt sich hinter dem Spiel? Zusammen mit den Bildern möchte ich versuchen, euch einen Überblick über die Sportart zu geben. „Footy“ wird mit einem Rugby-Ball beziehungsweise American-Football-Ball ähnlichem Spielgerät gespielt. Ziel ist es, den Ball zwischen zwei Pfosten zu bringen und so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Dabei kann man entweder sechs Punkte bei einem Treffer zwischen die mittleren beiden Pfosten bekommen, oder aber einen, wenn man nur den äußeren Bereich trifft. Das Spielfeld ist circa 100 mal 150 Meter „lang“ und oval – ihr glaubt gar nicht, wie viel da gerannt werden muss… Pässe dürfen nur durch einen „Kick“ oder einen „Handball“ (ein fausten des Balles) gespielt werden. Wenn ein Spieler einen Kick fängt, darf dieser den Ball ohne Bedrängnis weiterspielen, oder aber, sofern er sich in der Endzone (150 feed) befindet, auf das „Tor“ spielen. Fängt ein Spieler einen „Handball“ oder rennt, darf er zwischen Hüfte und Schultern „getackelt“ werden. Dabei geht es dann mächtig zur Sache.
Die Spiele, die ich bis jetzt sehen durfte, fanden im Telstra Dome beziehungsweise im MCG – Melbourne Cricket Ground – statt. Der Telstra Dome ist von der Größe mit der HSH Nordbank Arena in Hamburg vergleichbar, auch wenn die Ausmaße durch das größere Spielfeld natürlich größer sind. Der MCG gehört zu den 10 größten Stadien der Welt mit seinem Fassungsvermögen von knapp 110.000 Menschen. Es ist beeindruckend, in diesem Stadion zu stehen! Außerdem war er Austragungsort der Olympischen Spiele 1956 hier in Melbourne und Mittelpunkt der Commonwealth Games 50 Jahre später (2006).
So, dies soll es zunächst von mir über das Thema „Footy“ gewesen sein. Als sportinteressierter sollte man es sich durchaus mal anschauen, wenn man in Australien ist. Es ist ein sehr interessanter Sport, der durchaus seine Reize hat. Je nachdem, wo man her kommt, ist eben auch das Interesse unterschiedlich. Ich kann diesen Sport nur weiter empfehlen.

In diesem Sinne verabschiede ich mich zunächst von euch, ohne euch noch ein frohes Weihnachtsfest gewünscht zu haben. Oder doch nicht? Doch, eigentlich schon. Wir jedenfalls haben in den letzten beiden Tagen (24., 25.) ein wenig weihnachtliche Stimmung genossen, da es ja umgerechnet gerade Ende Dezember in Deutschland wäre. Ein Frohes Fest, kann ich da nur wünschen. Vielleicht gibt es ja heute als Festmahl Döner :)

Liebe Grüße und viel Spaß mit den Bildern vom „Footy“,

Euer Markus

Australian Football Rules - Footy in der AFL

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