Die letzten Tage haben uns weit herum getrieben. Zunächst ging es die Ostküste südwärts gen Kaitoura, dann quer durch das Land nach Greymouth, anschließend die Westküste südwärts vorbei an Gletschern und ewigem Eis wieder hinein ins Landesinnere nach Queenstown. Anschließend ging es weiter gen Süden in die neuseeländische Fjordlandschaft, ehe wir nun wieder in Queenstown angekommen sind. Und wieder der Reihe nach…
Die Fährüberfahrt am Mittwoch war ganz unproblematisch und komfortabel. Bis auf dass ich die Uhrzeit verwechselt hatte (ich dachte wir würden 10 Uhr fahren, waren 9 Uhr da und waren auf 8 gebucht…), was letztlich nichts machte, da wir 13 Uhr fuhren, verlief alles wunderbar. Die verlorenen Stunden holten wir dann ohne weiteres auf, indem wir einfach am nächsten Tag mehr fuhren (554 Kilometer). Doch zunächst ging es am Mittwoch noch bis ins weiter oben erwähnte Kaikoura. Die Landschaft, die sich an der Küste entlang zog, ist wiedermal unbeschreiblich. Die Bergwelt hob sich auf beachtliche 1500 Meter und war ganz und gar gesäumt mit in der Abendsonne gülden schimmernden Gräsern. Traumhaft.
Der nächste Tag sollte uns dann in jene zuvor benannten Höhen hinauf führen, quer durch die Südinsel von Küste zu Küste. Ob es tatsächlich 1500 Meter waren, ist schwer zu sagen, aber auf jeden Fall fuhren wir durch die tollste Berglandschaft. Immer wieder hieß es „Kurve rechts, Kurve links, hoch, runter,…“. In Greymouth (an der Westküste) angekommen, entschlossen wir uns, noch weiter zu fahren und auf den Arthurs Pass hochzufahren. Leider sind neuseeländische Passüberquerungen nicht mit österreichischen zu vergleichen, doch auch hier erlebten wir tolle Landschaft von hinten bis vorne… Anschließend ging es wieder zurück an die Küste und in Hokitika schlugen wir das Nachtlager auf. Der nächste Tag wurde von großen, nassen Regenwolken überschattet, sodass wir in Franz Josef (ja, auch so heißen neuseeländische Städte) schon nach 170 Kilometer abbrachen und einen ruhigen Tag einlegten (inklusive Bad in heißen Thermalpools).
Samstag führte uns der Weg weiter die Westküste gen Süden bis nach Queenstown. Auf dem Weg in DIE neuseeländische Eventstadt fuhren wir noch zu den Gletschern Namens „Franz Josef“ und „Fox“. Der gemeine Neuseeländer ist sehr stolz auf jene landschaftlichen Besonderheiten, doch hat dieser noch keine Gletscher in der Schweiz gesehen. Daher waren es schlichtweg „normale“ Gletscher, in schöner landschaftlicher Umgebung. Anschließend ging es wieder auf und ab bis nach Queenstown.
In jener Stadt machte mein Kompagnon Michael dann am Sonntag den „Schritt zum richtigen Mann“ – er sprang Bungee. Da er schnell bemerkte, welch Dummheit er begehen würde, wollte er mich mit reinreiten und mit springen lassen… Erfolgreich (oder wie er es bezeichnet: unglücklicherweise) weigerte ich mich bis zum Schluss. Aber wenigstens habe ich ihn mit begleitet zur Sprungstelle – eine Gondel, hoch über einem 140 Meter tiefen Tal…schwankend und selbst zitternd konnte ich dann sehen, wie er sich die 134 Meter in die Tiefe stürzte… Es war interessant anzuschauen, doch nichts für mich (immerhin hat er mich durch seine Überredungskunst dahin gebracht, dass ich einem Skydive in Zukunft positiv gegenüber stehe und ihn sicherlich bei Zeiten auch durchführen werde…).
So ging es dann also mit einem „richtigen Mann“ (denn das wurde man in Vanuatu nach einem Bungeesprung) am Abend nach Milford Sound in das Mekka aller neuseeländischen Fjordtouristen.
An diesem sehr kalten Ort (Milford Sound) machten wir heute Morgen eine Bootstour durch den Fjord – beeindruckende Landschaft prasselte mal wieder im Überschuss auf uns ein. Glücklicherweise erwischten wir auch noch einen hervorragenden, wolkenfreien Morgen, sodass allerbestes Wetter herrschte. Nun sind wir wieder in Queenstown, wohin wir uns anschließend an die Bootstour gleich begaben. Die Fahrtstrecke bis zum Fjord und wieder zurück war eine der schönsten Straßen, die man sich vorstellen kann. Mitten durch Regenwald, entlang schier endloser Kilometer Uferstraße an diversen Seen bewegten wir uns fort. Einfach wunderbar.
So viel bis jetzt. Die Zeit neigt sich langsam aber sicher dem Ende entgegen. Ich muss sagen, mittlerweile freue ich mich sehr auf zu Hause. Ich muss erst einmal alle Eindrücke sammeln, ehe neue hinzu kommen können. Die nächsten Tage werden nun noch genossen und dann geht’s ab gen Heimat.
Dies von mir, jetzt liegt es wieder an euch alles zu lesen… achja, habt ihr ja bereits, wenn ihr hier angelangt seid. Ich vergaß ;)
Ganz liebe Grüße…
die Kiwi
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